Review

Regisseur Andrew Adamson hat ein großes Problem, das wie ein Damoklesschwert über dem Film schwebt: Das "Herr der Ringe"-Problem. Überall muss sich der Streifen mit dem Schwergewicht von Peter Jackson messen lassen, dabei kann man diese beiden Epen nicht wirklich miteinander vergleichen, obwohl es doch einige Parallelen gibt: Genau wie in HDR geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse, es gibt eine Fantasywelt und zum Schluss gibt es eine große Schlacht. Das war es dann aber auch schon im Großen und Ganzen mit den Gemeinsamkeiten.

Vorweg sei gleich gesagt: "Narnia" zieht wirklich in allen Bereichen gegenüber Jacksons Meisterwerk den Kürzeren, ohne dabei schlecht zu sein. Die erste halbe Stunde gefiel mir am Besten, als die Kinder den Schrank entdecken, und dann die Zauberwelt betreten. Auch danach bleibt der Film sehr unterhaltsam und man hat irgendwie das Gefühl, dass noch ganz Großes folgen könnte. Leider erleidet "Narnia" dann einen Einbruch.

Er geschieht genau an der Stelle, als der Weihnachtsmann auftaucht. Diese Szene ist dermaßen lächerlich, fast schon zum Haare raufen. Als Geschenke bekommen die 4 Kinder Waffen, ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber scheinbar ist es dort genauso. Ich finde das pädagogisch doch recht bedenklich, für einen Film ab 6 Jahren. Außerdem passt diese Szene absolut nicht in den Film rein. Danach hat man irgendwie das Gefühl, dass der Regisseur einfach mal ganz fix die Story weitererzählen will, um uns zur großen Finalschlacht zu führen. Die ist aber leider geschnitten, da hilft es auch nicht, zahlreiche (sehr gut animierte) Tiere in die Schlacht zu schicken. Ein Vergleich mit den Kämpfen aus "HdR" käme hier fast einer Gotteslästerung gleich. Ist halt blöd, wenn man unbedingt eine FSK 6 Freigabe erzwingen will. Auf der anderen Seite ist "Narnia" natürlich ein Kinderbuch, trotzdem...da hab ich mir irgendwie schon mehr erwartet.

Positiv hingegen ist die Darstellerriege, aus der besonders Tilda Swinton als Hexe herausragt. Auch die animierten Tiere, besonders Aslan, sind grandios in Szene gesetzt worden. Und was gebe ich nun für eine Note? Ich habe mir selten so hart bei einer Bewertung getan. Ich halte 7 Punkte für angemessen, auch, wenn momentan die Enttäuschung etwas überwiegt.

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