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Aller guten Dinge sind drei, sagt man. Und so drehte Manta-Manta-Regisseur Wolfgang Büld nach Penetration Angst & Lovesick: Sick Love noch einen dritten (& letzten) (S)Exploitation-Film in Großbritannien. Twisted Sisters nimmt sich der Guter-Zwilling-Böser-Zwilling-Thematik an. Die süße & lebenslustige, mit dem Arzt Alan (Andrew Southern) liierte Jennifer (Fiona Horsey) gerät gehörig in die Bredouille, als in der Stadt ein brutaler Mord geschieht, verübt von einer Frau, die exakt so aussieht wie sie. Da der Barkeeper Jennifer einwandfrei als die Frau identifiziert, die mit dem späteren Opfer die Bar verlassen hat, nehmen die ermittelnden Cops DI Caffrey (Paul Conway) & DS Woodgate (Eden Ford) die Unschuldige ordentlich in die Mangel, zumal bald ein weiterer Mord geschieht & "Jennifer" kurz zuvor mit dem Opfer in eine Überwachungskamera grinste.

Twisted Sisters hält das "Niveau" der Vorgänger & ist ein kruder, abgründiger, kinky & ziemlich böser Thriller, der etwas drüber (aber nicht zu drüber) ist, auf Realitätsnähe & guten Geschmack pfeift & der von einer ganz eigenen, sonderbaren Stimmung durchzogen ist, die mir gut gefällt. Fiona Horsey darf sich in zwei gegensätzlichen Rollen austoben, ist mal nett, lieb & ausgelassen, dann wieder eiskalt, sadistisch & richtig fies. Nackig macht sie sich auch. Beim ersten Mord geilt der Evil Twin sein Opfer mit einem Blowjob auf, holt dann unbemerkt eine scharfe Gartenschere aus der Tasche & stutzt den Pimmel um ein gutes Stück, welches traurig auf dem Teppich landet. Beim nächsten Kill benutzt die Psycho-Bitch dann eine Feuerwerksrakete. Während Southern als Jennifers Freund etwas blass bleibt, drehen die beiden Cop-Darsteller Conway & Ford gut auf, wobei ersterer dank seiner perversen Ader auch für den einen oder anderen schmierigen Moment sorgt. Und Regisseur Büld gönnt sich ein Cameo. Irgendwer soll zum (Plot-technisch etwas arg konstruierten) Film mal geschrieben haben: "Geschmacklos, aber auf eine gute Weise." Das kann man so stehen lassen.

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