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Eine traurige Romanze in New York, wer wäre da besser geeignet als Richard Gere, der leidesfähigste unter den Hollywood-Heartthrobs und Rehauge Winona Ryder, die eichhörnchenlike sich durch ihre meisten Filme schmachtet.
Daß Joan Chens Regiedebut trotzdem ein Schuß in den Ofen geworden ist, liegt daran, daß man Tragödie und Melodram auch übertreiben kann und manchmal weniger mehr ist.

Auf offensichtlichsten ist das Scheitern schon durch den bloßen Look des Films. Es ist Herbst, es ist die Jahreszeit der Einsamkeit, Traurigkeit und des Sterbens. Trotz bemüht magischer Momente wirkt die ganze Inszenierung farblos, unterkühlt, gewollt dramatisch und gleichzeitig seltsam leblos.
Unter dem Strich: sie berührt emotional einfach zu wenig, zumindest wenn man nicht vor solchen Superrührstücken permanent auf die Knie sinkt.

Grundkonstellation: Gere ist ein Koch (schon das ein Schuß in den Ofen) am Ende seiner Vierziger, der jedes Vertrauen in eine mögliche/richtige Beziehung so weit verloren hat, daß er das große Zittern kriegt, sobald die Frauen anfangen, sich mit ihm eine Zukunft auszumalen.
Dabei hat er seine Bettenhüpferei satt - bis ihm Miss Ryder begegnet, die gerade mal 21 und fähig für einen legalen Alkoholrausch ihn mächtig anzieht. Wie sich das in US-Courths-Maler-Remakes (oder ähnlichem) so gehört, leidet die Gute natürlich unter einem dicken Tumor und muß bald das Zeitliche segnen. Eigentlich dürfte sie schon gar nicht mehr hier sein, lächelt aber tapfer bambihaft vor sich hin.
Leider hatte Gere schon an ihrer Mutter rumgeschraubt (what a story construction!) und eine uneheliche Tochter läuft draußen auch noch rum (man spürt das traumatische Potential) und eigentlich will er gar keine Beziehung und schon gar keine Todkranke und geht doch in die Kiste mit ihr und betrügt sie und sie will ihn dann doch wieder.

Und ehe man sich versieht, häkelt man schon Topflappen dabei, sortiert seine Bierdeckel oder baut Playmobil mit den Kindern (der Film ist vollkommen ungenießbar, wenn man nicht wenigstens verheiratet oder über 35 ist), während sich ein Episödchen ans andere reihert (pardon!)

Am Ende steht er zu ihr, als das Schicksal zuschlägt und ihr den Hahn zudreht. Dann wird's lebensgefährlich kitschig, als Gere sein traurig Töchterlein rekrutiert, um the one and only Doctor in the USA zu finden, der Ryder den Tumor entfernt. Sie ahnen die Pointe? Ist ja auch ein Melodram.

Wenn denn der Doktor wütend/verzweifelt sein Mütze auf den Klinikflur haut, alle in Zeitlupe zu heulen anfangen, als hätten sie es nicht seit Jahren gewußt und bald darauf Gere im Central Park glücklich sein Enkelkind schaukelt, dann kommt die Übelkeit noch mal in großer Welle, um kurz darauf diesen Film per Gleichgültigkeit dem Vergessen zu überantworten.

Kalt, mechanisch und gewollt gefühlsstürmisch, das bleibt als Eindruck zurück und wenn auch die Leistungen der Darsteller nicht schlecht sind, so scheint man doch nicht mal in Frieden über dieses Drama heulen zu können, so gewollt ist es. Schnell vergessen - hupps, geht wie von selbst. (3/10)

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