Review

Imprint

 Imprint – Watch Your Mouth
(Splendid Film/ Black Edition)

Als die TV-Serie Masters of Horror 2006 angekündigt wurde, rieben sich sowohl Fans als auch die FSK die Hände! Die Riege der berühmt berüchtigten Horrorregisseure klang zu verlockend, als dass es hätte wahr sein können. Namen wie Carpenter, Argento, Miike oder McNaughton ließen die Herzen höher schlagen, und bei der staatlichen Kontrollbehörde die Schere schleifen. Und so kam es, wie es kommen musste, so einige Episoden der von Mick Garris kreierten Reihe mussten für den deutschen Vertrieb Federn lassen. Schon damals erschien die Reihe Masters of Horror bei Splendid Film, aber erst im Rahmen der grandiosen Black Edition – Reihe war es möglich, auch die letzten, etwa einstündigen Folgen dieser Reihe dem deutschen Zuschauer in seiner ungeschnittenen Form mit einem SPIO JK/keine schwere Jugendgefährdung-Siegel zu präsentieren.

Hier vorliegend haben wir nun die Blu ray von Takashi Miikes Schock-Episode Imprint, welche die dreizehnte Episode der ersten Staffel darstellt.Angesiedelt im Japan des 19. Jahrhunderts treffen wir auf den amerikanischen Journalisten Christopher (Billy Drago), welcher nach längerer Abwesenheit wieder zurück in Japan ist, um seine Geliebte, eine japanische Prostituierte, zu suchen. Auf seiner Suche begegnet er einer geheimnisvollen, missgestalteten Frau, die anscheinend genau weiß, wen er sucht. Sie erzählt ihm eine Geschichte über seine Geliebte, die den Journalisten an den Rand des Wahnsinns treibt.

Takashi Miike scheinen in punkto Ästhetik und Gewalt keinerlei Grenzen gesetzt worden zu sein. Ist er auf Grund seiner früheren Filme bekannt dafür, geschmackliche Grenzen mit Leichtigkeit zu überschreiten, so läuft er in Imprint zu Höchstformen auf. Mit einer Bildsprache, die in Ästhetik und Vielschichtigkeit nicht zu überbieten ist gelingt es ihm, den Zuschauer neugierig an den Bildschirm zu bannen, nur um ihm dann ohne Vorwarnung den gewaltigen Holzhammer in Sachen expliziter Gewalt direkt vor die Stirn zu schlagen. Da es ihm aber immer wieder gelingt, den Fokus auf seine geschickt erzählte und Haken schlagende Geschickte zu lenken, ist der Zuschauer wie in einem Sog gefangen, um zwischen Ekel und Faszination hin- und her zu schwanken.

Die Blu ray aus dem Hause Splendid Film liefert Imprint erstmals in seiner ungeschnittenen Pracht mit einem sauberen Bild und Ton! Auch das Bonusmaterial ist vorbildlich, so findet der geneigte Fan neben dem knapp 50 Minuten langen Making Of Imprinting-The Special noch vier kleinere FX-Featurettes, ein etwa 40 Minuten langes Interview mit dem Regisseur und eine Programmshow.

Mit Imprint gelingt Takashi Miike ein überaus fesselnder und faszinierender Beitrag, da er so völlig aus der Zahl der anderen Geschichten heraussticht. Anleihen beim zeitgenössischen Torture-Genre mit der Ästhetik des klassischen japanischen Theaters schaffen eine eigene, packende Atmosphäre, die trotz der eher ruhigen Erzählart eine der wuchtigsten und imposantesten Geschichten der ersten Staffel von Masters of Horror darstellt.

CFS

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