"8mm" von Hollywoods, in Punkto Qualität, wohl wankelmütigstem Macher überhaupt, Joel Schumacher, gehört definitiv mit zu den besseren Werken des Regisseurs. Die Geschichte um einen abgehalfterten Cop, der im dreckigen Sumpf des Snuff-Films, seine Ermittlungen durchführt, war packend und äußerst atmosphärisch in Szene gesetzt worden und bildete den Grundsatz für viele Diskussionen, ob es diesen Markt wirklich gibt oder doch eher als Mythos gilt. Der Erfolg war soweit in Ordnung, weshalb es auch nicht verwundert, dass nun eine "Fortsetzung" in den Videotheken steht. Doch wie so oft bei DTV-Sequels von Sony, hat das Sequel nun mit dem Original wirklich nichts mehr gemein. Herausgekommen ist dabei ein Langeweiler vor dem Herrn, der nur durch seine Inszenierung ein wenig für Atmosphäre sorgen kann.
Die Geschichte zu "8mm 2" hat also, wie gerade erwähnt, überhaupt keinen Bezug zum Original, weder zu den Figuren, noch zum Thema Snuff-Film an sich. Ganz billig geht es um ein Pärchen, das sich im Urlaub auf einen flotten Dreier mit einer Unbekannten einlässt und kurz darauf mit Fotographien und Videoaufnahmen dieses Stelldicheins erpresst wird. Die Unbekannte ist natürlich nicht mehr auffindbar und so machen sich die Beiden auf die Suche nach Ihr und den Drahtziehern, die hinter dem Komplott stecken. Fündig werden sie dabei im Rotlichtmilieu... Das das Ganze sich dabei abspielt, wie schon in Hunderten von anderen dieser Filme, dürfte den Schreiberlingen dabei nicht aufgefallen sein, dem aufmerksamen Zuschauer wird aber wohl schon von Anfang an alles klar sein. Vorhersehbar und klischeehaft zieht sich das Treiben vor sich hin und geht mit über 100 Minuten Spielzeit auch viel zu lang.
Das Versinken in Langeweile ist somit kein Wunder. Wirklich alles, aber auch alles, was es hier zu erblicken gibt, hat man irgendwo schon einmal gesehen. Die Charaktere bleiben blass und verhalten sich natürlich allesamt so, wie man es als normaler Mensch sicher nicht tun würde. Keinerlei Spannung kommt auf, wenn sich das Pärchen in die Untergrundwelt begibt, um ihre Peiniger zu finden und Dingfest zu machen. Kleinere Wirrungen und Wendungen sind dabei zwar durchaus auszumachen, für den erfahrenen Zuschauer aber nie wirklich überraschend oder entblößend. Alles wurde hier auf einfachste und billigste Art und Weise heruntergekurbelt und wer bis zum Schluss nicht schon längst friedlich entschlummert ist, dürfte sich über die vertane Zeit ärgern.
Einzig und allein die Inszenierung des schlaffen und spannungslosen Streifen ansich, kann, für DTV-Verhältnisse, noch als einigermaßen gelungen bezeichnet werden. Die Kameraführung ist ordentlich, die Arbeit aus der Schnittabteilung ebenfalls soweit passend und der Einsatz verschiedenster, schön dreckiger Farbfilter, kann auch für das ein oder andere visuelle Schmankerl gut sein. Ab und zu kann sich dabei sogar ein wenig Atmosphäre durch den filmischen Sumpf hindurchdrücken, was auch an der einigermaßen akzeptablen Musikuntermalung liegt. Und für ein US-Mainstream-Film gibt es zudem auch erstaunlich viel Sex und nackte Damen (im Ganzen) zu erblicken. Wäre der Inhalt nicht solch eklatanter Dünnpfiff, dann könnte man damit durchaus zufrieden sein. So ist es aber maximal der Rettungsanker vor dem Bodensatz.
Schauspielerisch ist das Gezeigte ebenfalls annehmbar, was bei den dünnen Figuren aber auch keine allzu große Hürde sein dürfte. Johnathon Schaech und Lori Heuring machen ihre Sache jedenfalls ganz gut und können auf dem DTV-Sektor sicher auch noch in anderen Produktionen überzeugen. Als Schauspieler für die große Leinwand reicht es aber sicher nicht aus.
Fazit: Überflüssiger, langweiliger und durchgehend völlig hanebüchener DTV-Müll, der Storymäßig absolut nichts mit dem Cage-Film zu tun hat und somit maximal als Pseudo-Sequel durchgehen kann, welches ohne den Titel wohl nie in den Videotheken eine Chance hätte. Inszenatorisch geht das Gezeigte zwar soweit in Ordnung, aufgrund des inhaltlichen Abfalls braucht diesen Mist dennoch kein Mensch. Dann doch lieber zum gelungenen Original greifen, das zwar hier und da auch gerne verrissen wird, aber alles in allem dennoch ordentliche Thriller-Unterhaltung zu bieten hat. Bei diesem Streifen hier pennt man aber, wenn man Glück hat, schon nach wenigen Minuten weg.
Wertung: 3,5/10 Punkte