So etwas verspätet kommt auch die Review zu V wie Vendetta. Zuerst möchte ich mich über den sehr eigenartigen Trailer auslassen. Dieser hat mir damals nicht sehr zugesagt und auch den anderen hat er nicht den Anstoß für das Kino gegeben. Aber so wirklich abgeneigt war ich dem Film nie. Daher kam V wie Vendetta auf unsere Amazon Ausleihliste und ist letztens bei uns gelandet. Und ich muss sagen, der Trailer war fast perfekt. Hätte er noch mehr Interesse bei mir ausgelöst, hätte man ihn nicht besser machen können. Dies ist ein Beispiel, welches entgegen der "Ultra-Trailer zu einem nacher schwachen Film" Idee läuft. Zu einem etwas schwächeren Trailer stößt ein umso besserer Film. In V wie Vendetta geht es um ein England in der Zukunft, welche von der Monarchie in eine "Diktatur" gestürzt wurde. Nur wenige Menschen versuchen sich aus dieser Lage zu befreien, da sie dem Anschein nach nichts schlimmes für die Menschen darstellt. Einer dieser Rebellen ist V. Er legt alles daran, eine Revolte gegen Adam Sutler, den amptierenden Diktatoren, zu beginnen. Anfangs wirkt er wie ein Schatten, dem die Menschen etwas schauderhaftes zureden. Doch mit jedem Anschlag gewinnt er weitere Herzen für die Sache.
Zu den Schauspielern kann man eigentlich nicht ganz viel sagen. Hugo Weaving spielt einen glänzenden V, und dass obwohl man sein Gesicht nicht ein einziges Mal zu sehen bekommt. Er stellt eine solch eindrucksvolle Figur nur durch seine Gestik dar, dass man ihm einiges zustehen muss, was sein Talent angeht (auch wenn er das für mich schon in seinen anderen Paraderollen gezeigt hat, aber eben extrem mit seiner Mimik). Durch seine gehobene Sprache und seine altertümlich erscheinenden Bewegungen gibt er dem Film eine sehr schöne Richtung mit auf den Weg. Im Gegenzug dazu, wirkt Nathalie Portman, welche die junge Evey spielt, wie ein hibbeliges Kind, was schon viel zu lange das Gift der Regierung in sich hat. Anfangs eine ängstliche von Sutler eingeschüchterte junge Dame, wird sie durch V's Hilfe zu einer selbstdenkenden Rebellin. Diese Entwicklung kann Portman auch auf ihre Fertigkeiten zurückführen, denn sie spielt die Rolle mit einer Begeisterung, die der Zuschauer spürt. Das beste Gegenbeispiel, und damit perfekt für diesen Film, ist John Hurt, der seinerseits den ruchlosen Diktator Sutler mimt. Auch er kann sich Loorbeeren einheimsen, denn Sutler wirkt in manchen Stellen schon fast wie ein altbekannter Österreicher, nur nicht ganz so extrem, jedoch ist sein Handeln schon fast beängstigend ähnlich. Jeder der anders denkt wird auf der Stelle hingerichtet. Im Gegensatz zu V ist die Rolle des Sutler fast nur durch Mimik auf der Leinwand zu betrachten, da man meist nur eine Videobotschaft von ihm an die Menschen "Neu-Englands" sieht. Diesen Job meistert Hunt allerdings bravourös. Auch die Nebendarsteller machen einen sehr guten Eindruck, auch wenn ihre Rollen natürlich unter den großen Dreien unterzugehen scheint.
Das Hauptmerkmal des Films ist eine sehr gelungene Story, die V wie Vendetta erzählt. Während man anfangs denkt dass V ein Verbrecher sei, stellt sich immer weiter heraus, dass er eigentlich der Erretter der neuen Welt ist. Eigentlich eine Klasse Leistung des Regisseurteams um die Wachowski Brüder, dass sie es schaffen, die Situation, welche im Film vorliegt auch auf die Zuschauer zu projezieren. Man selbst fühlt sich wie von einer unsichtbaren Macht auf die Seite der Regierung zu schlagen. Doch wie die Entwicklung von Evey wird auch dem Zuschauer immer weiter klar, dass die Regierung in Wirklichkeit die Bösen sind. Auch wird die Situation der vollautomatisierten Zukunft sehr deutlich kritisiert, Menschen hören auf selbst nachzudenken und werden erst auf Grund einiger spektakulärer Aktionen langsam wieder wach. Dieses Prizip verstärkt bis zum Ende immer weiter und man merkt förmlich wie man Aufstehen und ebenfalls gegen die Regierung ausrücken möchte, zumindest dann, wenn man weiß, dass eine Diktatur mit einem korrupten Führer nichts gutes bedeuten kann.
V wie Vendetta hat seit langem mal wieder sehr stark auf eine bedeutende Geschichte gesetzt und damit alles richtig gemacht. Auch die Actionszenen können sich auf Grund der Matrix Erfahrung sicherlich sehen lassen. Das einzige Manko, was dem Film auch leider den 10er kostet, ist, das der Einstieg etwas zu lange dauert. Ansonsten kann ich dem Film wirklich jedem Filmfreund ans Herz legen. In dem Sinne: "Remember, remember the 5th of November"
FAZIT: 9/10