Review

Über die Wachowski – Brüder kann man nun denken was man will, jedenfalls haben sie es geschafft den selbst kreierten  Kult von Matrix mit zwei sinnlosen Fortsetzungen sämtliches Flair zu nehmen. Entgegen vieler anderer Meinungen muss ich allerdings sagen dass sie mit „V wie Vendetta“ zwar keinen Kultfilm erschaffen haben, aber zumindest einen sehr guten und soliden Actionfilm mit ein paar Science – Fiction Elementen, welcher auch den einen oder anderen zum Nachdenken „verführen“ dürfte.

Der Fairness halber muss ich erwähnen dass ich mich mit den Comics, welche zumindest zum Teil die Grundlage dieses Werkes waren, nicht beschäftigt habe. Aus diesem Grund kann ich auch keinerlei Vergleiche zwischen Vorlage und dem fertigen Filmwerk liefern.

Einen großen Teil zum gelingen dieses Filmes tragen dabei natürlich auch die hervorragend geführten philosophischen Dialoge, z.T. auch Ansprachen, welche nicht, wie so oft, leere Phrasen darstellen, sondern durchaus Weise Worte. Man sollte sich also die Zeit nehmen auch die Dialoge sehr gut zu verfolgen. Einen großen Pluspunkt stellt natürlich auch die Darbietung von „V“ dar, welcher stets unter seiner Maske verborgen bleibt, jedoch jede seiner Stimmungslagen sehr gut auf den Betrachter überspringt- und dies einzig und allein durch Gestik und Stimme. Und das obwohl seine Maske stets lächelt. Auch Natalie Portman macht Ihre Sache sehr gut und lässt auch die Emotionale Seite des Filmes keineswegs zu kurz kommen. Am besten zeigt sich dies wohl in der Gefängnisszene, welche einen doch sehr berührt. Überhaupt sind die ruhigen Sequenzen sehr gut mit Action- und Temporeichen Szenen verbunden. Auch (eher zum Ende) spritzt da dabei der eine oder andere Liter Kunstblut, ohne dabei übertrieben Hart zu wirken. „V wie Vendetta“ legt sein Hauptaugenmerk jedoch nicht auf reine Action, sie rückt im Laufe der Zeit sogar ein klein wenig in den Hintergrund. Dafür werden sämtliche Charaktere gut in die Handlung eingeführt und auch die Rückblicke in die Vergangenheit fließen gut mit ein.

Jedoch hätte man meiner Meinung nach z.B. auf die Szene am Herd (inkl. einer Kochschürze) doch gut und gerne verzichten können, da dies das ganze doch schon etwas...Naja...fast lächerlich erscheinen lässt. Es war, wie auch in einem der Schlusssätze, wohl lediglich als Gute Geste gemeint, um „V“ so darstellen zu wollen wie er für viele erscheinen hätte sollen – ein Mensch wie Du und Ich.

Alles in allem ist „V wie Vendetta“ nicht nur ein Spielfilm der fernab der Realität ganz nebenbei für mich eines der Film-Highlights des Jahres darstellt, sondern auch ein Film der sich auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit eines Problems annimmt, welcher Sozialkritischer nicht sein könnte. Gleichzeitig zeigt er auch, dass eine Regime wie es hier geschildert wird, sich niemals über Jahre hinweg halten kann. Es ist allerdings fraglich, ob es möglich bzw. notwendig ist, Gewalt mit Gegengewalt zu bekämpfen, was hierbei doch sehr propagiert wird.

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