Review

„Plan 9 From Outer Space“ oder "Wenn Schafe der Herde folgen". „Der schlechteste Film aller Zeiten“? Sicher nicht. Einer hats verlauten lassen, das Zitat wurde chic.
Ich will es mal detailliert an filmischen Grundkomponenten durchgehen:
Kamera: absolut ok.
Score: ebenfalls mindestens guter Durchschnitt
Darsteller: von mäßig bis gut alles dabei, ohne wirkliche Ausreißer in absolute Höhen und Tiefen. Eine gewisse Theaternähe, sprich Overacting, war seinerzeit nicht ungewöhnlich.
Schnitt: recht wild und unrund. Man merkt eine deutliche Konzeptlosigkeit im Entstehungsprozess, aus Ideen und Versatzstücken wurde offensichtlich unter Vollendungsdruck eine wirre Gesamtheit zusammengeschustert.
Story: siehe vorab, allerdings noch relevanter für den schlechten Ruf. Jene ist praktisch nicht als solche zu bezeichnen. Der rote Faden ist kein Stoff, sondern eher ein farbwilder Knäul.
Drehbuch: entsprechend vermutlich keines.
Pacing: das Tempo stimmt anfangs, aber man fühlt sich wie auf einer Autobahn mit Schlaglöchern. Im letzten Drittel geht es dann eher auf die Landstraße, kurz vor Abbiegen in die 30er-Zone.
Dialoge / Monologe / Voice-Over: mit einem stumpfen Messer aus einem trockenen Stück Holz geschnitzt.
Effekte: zeitgemäß, wer diese Zeit kennt, der kennt diese Art der Bilder. Gerade hier waren die Köpfe den Umständen entsprechend sehr kreativ.
Gruselfaktor: Bela Lugosi ist immer eine Schau (im Gegenteil zu seinem unumgänglichen Double), Vampira hat ebenfalls eine Menge dunkles Charisma. Der Ghul, vor allem seine Auferstehung, ist sogar ein wirkliches Schock-Highlight.
Message: erstaunlich!
Der Film ist ein ambitionierter Versuch Horror und Scifi, welche als Genre im Mainstream beide eher noch in den Kinderschuhen steckten, kurzweilig zu vermischen, aber über ein begrenztes Budget und überschaubarem Talent der beteiligten Akteure stolpert. Gerade der Versuch des Genre-Mix geht nach hinten los, besser wäre wohl der Fokus auf den Grusel gewesen.

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