Review

Brad Pitt? Klasse! Julia Roberts? Hmmm, naja, mal sehen! Regie: Gore Verbinski? Muss gut sein...Dachte ich. 2003 war für ihn ein gutes Kinojahr; bescherte er uns doch gleich 2 Filme der Spitzenklasse, nämlich "The Ring" und "Fluch der Karibik". Aber das hier...

Inhalt:
Jerry spielt den Boten für zwielichtige Gestalten. Lieber würde er mit seiner Freundin Samantha nach Las Vegas fahren. Da er aber seinen letzten Auftrag (wie schon so einige) in den Sand gesetzt hat, soll er noch einen übernehmen. Jerry stellt die Bedingung, dass es sein Letzter sein soll. Es geht um eine antike Pistole, die er beschaffen soll. Was im ersten Moment nicht allzu schwer klingt, entwickelt sich bald zu einem wüsten Trip durch Mexiko, während ein auf sie angesetzter Killer seiner Freundin die Fahrt nach Vegas, die sie nach einem Streit mit ihrem Liebsten alleine antritt, mehr oder weniger angenehm gestaltet....

Kritik:
Die Geschichte wird so zerfahren erzählt, dass sie wohl dem Autor im Vollrausch eingefallen sein muss. Da hätten wir zunächst mal wieder das nicht tot zu kriegende Thema des "letzten Jobs". Ja, ein Kerl will aufhören und grad beim letzten Auftrag geht nochmal alles so richtig schief. Wirklich einfallsreich. Das wäre noch nicht mal schlimm, wenn die Geschichte nicht streckenweise mit angezogener Handbremse daherkäme. Wer sich vom deutschen (dämlichen) Untertitel "Eine heisse Liebe" etwas verspricht, darf enttäuscht werden. Den Grossteil des Filmes verbringen die beiden Hauptdarsteller weit voneinander entfernt; sich ab und an mal über's Telephon zoffend. Und da hätten wir Punkt 2 der Negativliste. Es wird gemeckert, geschmollt und sich gezankt, dass es nur noch auf die Nerven geht.
Dann natürlich noch die unvermeidbaren Fragen "Will mein Chef mich umbringen? Ist mein Freund jetzt auf mich angesetzt?" die man ja auch noch unterbringen musste. Sowas haben wir schon öfters gesehen. Und zwar besser!
Ganz daneben geht das Ganze allerdings auch nicht, denn ein paar Sachen sind witzig umgesetzt. Z.B. gibt es mehrere Rückblenden, die verschiedene Versionen der mit einem Fluch belegten Pistole zeigen. Diese Rückblenden werden im Stil alter Stummfilme präsentiert; sie flimmern und ruckeln etwas. Putzig. Dazu immer schön ein Kommentar aus dem Off.

Brad Pitt spielt souverän und holt aus der vertrottelten Rolle raus, was noch zu retten ist. Bei Julia Roberts bin ich mir nicht sicher. Ihr Charakter hat weniger Charme als ein Stilles Wasser Kohlensäure und sie spielt ihn auch so, dass das einzige, was einen davon abhält, ihr nicht allzu zärtlich die Hände um den Hals zu legen, die Angst ist, sich beim draufstürzen die Finger an der Mattscheibe zu brechen.
Desweiteren haben wir noch James Gandolfini als schwulen Killer, der sich zwischendurch noch einen von der Post aufreist und viele durchgeknallte Mexikaner. Klingt hip, ist aber öde und langweilig.

Fazit:
Eine halbe Stunde weniger hätten dem Film wirklich gut getan. Zwar hat der Film auch seine witzigen Momente, aber insgesamt zieht er sich doch recht unspektakulär dahin. Bis es den Zuschauer irgendwann gar nicht mehr interessiert, was denn nun als nächstes auf ihn losgelassen wird. Pluspunkte gibt's noch für die Kulissen, Mr. Pitt und die gelungene Kameraarbeit.
Zum einmal angucken ok. Aber genauso zum schnell wieder vergessen. 5,5/10

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