Schicke Mischung aus Universal Soldier, Buddy-Movie und Martial Arts-Action
Gutes muß nicht teuer sein...nur dreieinhalb Millionen hat dieser Film gekostet, ein Witz angesichts der aktuellen Produktionskosten auch für mittelmäßige Filme. So mancher Actionfilm war viel teurer, aber nicht einmal halb so gut, man denke nur an Gurken wie „Paycheck“...manchmal reicht schon ein bißchen Enthusiasmus, eine Vielzahl von Kampfszenen und ein annehmbares Skript mit Versatzstücken aus zwanzig Jahren Filmgeschichte, um den Konsumenten zufriedenzustellen. Sicher kann man für wenig Geld keine bekannten Gesichter erwarten, und auch die Anzahl der Explosionen wird nicht unermeßlich groß sein, doch schon lange vor „Matrix“ und den immer schlechter werdenden Nachfolgern erblickte mit „Drive“ ein richtig guter Actionfilm das Licht der Leinwand, dessen Kampfsequenzen sich nicht vor den großen Namen verstecken müssen – ganz im Gegenteil.
Dabei ist die Story wirklich simpel. Toby, ehemaliger Agent der Chinesen, hat eine Art Biochip implantiert, der ihn schneller und fast unbesiegbar macht. Er will nun diesen Chip in Amerika an eine Firma verkaufen, um sich mit dem Erlös von fünf Millionen einen schönen Tag zu machen. Doch natürlich wollen das die Chinesen nicht zulassen und setzen Häscher auf ihn an. So braucht man Hilfe, und die kommt ganz zufällig in Form von Malik daher, einem ganz typischen Schwarzen mit großer Klappe und großem Herz. Gemeinsam fahren die beiden nach Los Angeles, um dort den Chip zu Geld zu machen, müssen sich dabei aber immer wieder ihrer Verfolger erwehren, die seitens der Chinesen gut mit Nachschub versorgt werden. Aber gemeinsam Erlebtes verbindet, und so sehen wir die anfangs so ungleichen Partner freundschaftlich am Ende aller Kämpfe in den Nachthimmel ziehen.
Also, den Biochip kennen wir aus „Universal Soldier“, die ungleichen Partner sind eine Variation von „Nur 48 Stunden“, die Action typisch asiatisch, doch eines fehlt zum Glück – der für den Westler teils sehr seltsam anmutende asiatische Humor. Gut so, denn so kann man sich ganz auf die furiosen Kampfszenen konzentrieren. Der einzig bekannte Darsteller des Films, Mark Dacascos, hat es nun wirklich drauf und sorgt mit furiosen Kombinationen für offene Münder im Publikum. Man fragt sich schon, warum der Mann nur so wenige gute Filme gedreht hat, denn an seinen Kampfkünsten kann es nicht liegen. Alle weiteren Schauspieler sind Mietlinge, die aber ihren Job recht inspiriert versehen, jaja, was tut man nicht alles, wenn man Geld braucht. Einen kleinen Hänger erleben wir etwa nach der Hälfte des Films, aber man muß ja auch einmal ausruhen. Fraglich bleibt nur, ob die Produzenten von „Matrix“ zugeben würden, wo sie abgeguckt haben...“Drive“ ist schnelle Action, gute Unterhaltung und zum Teil atemberaubend, ein verstecktes Kleinod und jeden Punkt seiner Benotung wirklich wert – 8/10.