Da geht man nun nichts Böses ahnend in die Sneak Vorstellung und dann so was….
Hip- Hop Filme, welche vom Aufstieg eines Nobody aus ärmlichen Verhältnissen zum Star erzählen, scheinen in letzter Zeit in Mode gekommen zu sein. Was mit „8 Mile“ noch ganz gut gelang und in „Hustle and Flow“ zumindest passabel umgesetzt wurde, endet hier schließlich in einer filmischen Katastrophe.
Marcus (50 Cent) wächst bei seiner Mutter auf. Der Vater ist unbekannt und die Mutter verdient ihren Lebensunterhalt mit Drogen. Als diese ermordet wird, ist Marcus gezwungen zu seinen Großeltern, welche ebenfalls in ärmlichen Verhältnissen leben, zu ziehen. Er entschließt sich das „Familiengeschäft“ der Mutter fortzuführen und sich letzten Endes auf der Straße zu etablieren. Sein Traum ist es dagegen Hip- Hop Musik zu machen.
In der ersten Szene des Filmes rauben Marcus und seine „Gang“ ein Geschäft aus. Hier wird dem Zuschauer bereits deutlich gemacht, was er die nächsten zwei Stunden zu erwarten hat. „Coole“ Sprüche und das übliche appellieren an die „Ghetto Ehre“, für welche es sich für einige der Charaktere anscheinend sogar lohnt zu töten (selbst wegen Kleinigkeiten). Danach folgt erst einmal ein langer Rückblick um zu zeigen, wie es dazu kam, dass der junge Marcus sich so entwickelt hat.
Der Film ist dabei voll gepackt mit Klischees, das kriminelle Treiben auf der Straße wird als das selbstverständlichste der Welt dargestellt und kritische Stimmen gibt es nicht. Selbst die Freundin von Marcus, von welcher man zum Beispiel etwas Kritik erwarten könnte, als er beschließt jemanden im fremden Viertel aufzusuchen und zu erschießen, da er ja die Ehre von Marcus seiner Gang beschmutzt hat, rät ihm stattdessen „seinen Weg“ zu gehen und somit zu der Tat. Die „coolen“, klischeehaften Sprüche sorgen weiterhin für den einen oder anderen (unfreiwilligen) Lacher im Kinosaal.
Es ist sicherlich keine unerwartete Wendung im Film, wenn Marcus sich von der Gewalt lossagt um stattdessen Hip- Hop Musik zu machen (welche er allerdings hauptsächlich dazu benutzt um seinen „Gegenspieler“ zu demütigen). Wie es zum Gemütswechsel kommt bleibt dem Betrachter jedoch ein Rätsel. Hier werden keine Ursachen aufgezeigt und folglich ändert sich Marcus seine Haltung von einer Szene auf die andere.
Zumindest zu den schauspielerischen Leistungen kann man nicht viel sagen. 50 Cent beherrscht den grimmigen Blick, welchen er als gefährlicher Gangster natürlich auch immer haben muss und welchen wir hier auch zwei Stunden lang zu sehen bekommen, perfekt. Die restlichen Schauspieler fallen ebenfalls nicht weiter auf, da „fifty“ hier eh der einzige ist, der was zu sagen hat und die Dialoge auch inhaltslos sind.
Bleibt letzten Endes nur die Trauer über die vergeudeten zwei Stunden und das Eintrittsgeld. Wer es sich aussuchen kann, sollte sich die Zeit und das Geld sparen. Für alle, die es sich nicht aussuchen konnten und den Film in der Sneak sehen mussten bleibt nur die Hoffnung, dass nächstes mal wieder ein besserer Film läuft - schlechter geht es sowieso nicht mehr.