Review

Bruce schlägt zu...04.06.2011

Es gibt viele Filme in der Historie von Bruce Willis, an die man sich heute nicht mehr erinnert, und leider gehört auch dieser hier dazu. Das liegt an vielen Kleinigkeiten, vor allem aber an den tunnelgroßen Löchern im Drehbuch, durch die sämtliche unlogische Handlungen der beteiligten Figuren nach Belieben hinein- und hinausfahren. Man möchte diese Beliebigkeiten als Zuschauer nicht hinterfragen, sondern sich viel eher an den recht ordentlichen Actionszenen erfreuen, aber spätestens ab Mitte des Films bleibt dem mitdenkenden Betrachter nichts anderes mehr übrig, denn zu offensichtlich wird hier mit den Bausteinen des Genres Schindluder getrieben.

Willis gibt, natürlich im weißen T-Shirt, den FBI-Agenten Art Jeffries, der bei einem recht normalen Mordfall an den Schauplatz gerufen wird. Die Eltern eines Buben sind tot, der Junge namens Simon selbst ist verschwunden. Die Polizei hat das Haus auf den Kopf gestellt, aber Bruce ist natürlich ein ganzes Stück besser...was er allerdings bei einem gewöhnlichen Mord als FBI-Mann zu suchen hat...wir wissen es nicht. Nun, Simon ist Autist und hat den neuesten supergeheimen Mercury-Code der NSA quasi en passant geknackt. Das paßt dem NSA-Mann Kudrow nicht, und daher soll Simon sterben. Dies wiederum paßt dem FBI-Mann Jeffries nicht, und er versucht es zu verhindern. Und das paßt dem Zuseher eine Weile lang, bevor er sich wundert, warum die NSA nur einen einzigen Killer auf das Duo ansetzt...und eine Frau auftaucht, ein ganz zartes Love-Interest-Pflänzchen.

Nun, am Ende hat Willis den Tag gerettet, Simon ist bei Pflegeeltern, aber macht auch jetzt nicht viel außer im grande finale sich an Bruces breite Schulter zu kuscheln...boh, soviel Kitsch nach all dem Gekrähe und Geschrei des den Autisten recht gut spielenden Jungmimen, das schmerzt. Schmerzen hat man auch angesichts des öden Finales auf einem Hochhausdach, und irgendwie fühlt man sich den ganzen Film lang an der Nase herumgeführt, denn er ist nicht mißlungen, macht aber zu wenig aus seiner Ausgangslage - und den Code stellt er eh ganz banal dar. Action ist an Bord, auch recht ordentlich in Szene gesetzt, aber da Willis seinen typischen "ich mach alle platt" - Modus gibt und Baldwin als Antagonist einfach nur ein Moppelchen und so gar nicht bedrohlich ist, gibt es nichts herausragendes zu berichten. Kann man gucken, aber dann doch lieber noch einmal den Last Boy Scout...der ist einfach um Längen besser als dieser hier - 7/10.

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