Review

Bruce Willis versuchte nach seiner Actionkarriere langsam ins Charakterfach zu wechseln, in dem er sich inzwischen etabliert hat. „Das Mercury Puzzle“ ist ein zaghafter Schritt in die Richtung, versagt aber auf Grund des schlechten Drehbuchs und einiger Ungereimtheiten. Ansehbar eigentlich nur, weil Bruce Willis mal wieder mit entsicherter Pistole um die Häuser schielt.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der neunjährige Autist Simon, der einen geheimen Regierungscode knackt, welcher heimlich zu Testzwecken in einer Zeitschrift veröffentlich wurde. Als die NSA herausbekommt wer diesen Code geknackt hat, setzen der zwielichtige Agent Kudrow alles daran den Jungen zu töten. Klar, dass Agent Jeffries da nicht tatenlos zu sehen kann. Nachdem die Eltern Simons getötet wurden beschützt er das Kind und kann bald niemanden mehr vertrauen.

Als Einstieg bekommt man einen Bruce Willis zu sehen, wie man ihn gewohnt ist. Unrasiert und schmutzig versucht er ein fehlgeschlagenen Bankraub glimpflich zu beenden, doch eine voreilige Reaktion eines FBI Agenten verhindert dies. Da man ihn für plemplem hält, wird er in den langweiligen Innendienst versetzt bis die Eltern Simons ermordet werden und er auf diesen Fall angesetzt wird.

Leider weist der Film ab da jede Menge Mängel auf, die ziemlich an den Nerven des Zuschauers zerren. Das fängt bei dem Vorgehen des FBI an. Es ist ziemlich hirnrissig einen Jungen zu töten, der diesen Code geknackt hat. Denn wenn er das kann, können es auch andere Menschen. Statt nun einen neuen Code zu programmieren macht man Jagd auf den Jungen, wobei man nicht mal weiß ob er sein Wissen nicht schon weitergegeben hat. Logischer, wenn man die verantwortlichen Programmierer in den Müllschlucker gestopft hätte.

Weiter geht es mit dem NSA Killer, der alle umnietet die ihm über den Weg laufen aber Bruce und den kleinen nie bekommt. Jeffrey ist aber immer schon vorgewarnt wenn er den Typen sieht, so dass man sich fragt, ob die NSA keinen zweiten Killer zur Verfügung hat.

Die Komponente des Autisten wurde nur lahm aus „Rain Main“ entnommen und kann weder überzeugen noch unterhalten. Das liegt aber nicht an dem guten Jungdarsteller, sondern ebenfalls am Drehbuch und sogar an Bruce Willis. Den außer aggressiv zu kreischen und zwei bis drei mal zu telefonieren wird de Junge in dem Film nichts tun. Verschlimmert wird diese Situation durch Jeffrie und sein Auftreten, der nicht unbedingt wie die ideale Vaterfigur aussieht und mit dem kleinen Jungen sehr grob und unbeholfen umgeht.

Wenn man jetzt wenigstens ab und zu noch Action sehen würde, könnte man das verschmerzen. Aber selbst diese ist sehr rar gesät und fällt größtenteils der lahmen und vorhersehbaren Jagd auf das ungleiche Duo. Selbst das Kennenlernen der liebenswerten Frau setzt keine neuen Akzente und scheint nur als Streckmittel zu dienen. Allein, das Verhalten den beiden mitten in der Nacht tatsächlich die Tür zu öffnen grenzt an Dummheit und Naivität. So plätschert der Film über die gesamte Spielzeit vor sich hin, ohne das er auch nur ein einziges mal wirklich spannend wird.

Höhepunkt des abstrusen Films ist dann das Ende auf einem Wolkenkratzer, auf dem Jeffrie den Bösen ordentlich Saures geben kann und den Jungen rettet. Die Action ist zwar okay, passt aber gar nicht zum armseligen Rest des Films und wurde dilettantisch mit PC Effekten bearbeitet. Da braucht man sich über eine dick aufgetragene Schlussszene auch nicht mehr wundern.
Klar man könnte jetzt sagen, dass der Film die Beziehung zwischen FBI Agent und Autisten in den Mittelpunkt rücken wollte. Aber wenn dem so wäre, tausche man bitte die Story und Bruce Willis aus. Dann mag das Thema interessant und unterhaltend sein. So bleibt der Film nur langweilig und unterdurchschnittlich. Gut unterhalten habe ich mich hier jedenfalls nicht.
Erwähnen sollte man auch noch Alec Baldwin der hier extrem unsympathisch und profillos auftritt. Er kann seiner Rolle des Oberbösewichten weder Bosheit noch Skrupellosigkeit verpassen und gehört zu den eindeutigen Verlierern des Films.

Fazit:
Langweiliger und unspektakulärer Thriller mit zu wenig Action und einer vorhersehbaren wie unattraktiven Geschichte. Da kann auch der gute junge Schauspieler nicht mehr viel retten. Alles andere als gelungen...

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