Von Iren und Franzosen…21.10.2008
Bäh, eines der wenigen wirklich guten Lieder von U2 dient nicht nur als Titel dieses durch und durch durchschnittlichen Films, sondern wird auch während der Laufzeit eingespielt…und in schlecht von den Protagonisten nachgesungen. Natürlich ist der Streifen dem Titel angepaßt, es geht wieder einmal darum, mit Dir oder auch ohne Dich glücklich zu sein, doch auch in Irland lernen wir, daß wahre Liebe im Film einfach nicht zu zerstören ist. Eigentlich sind britische Liebeskomödien zumeist besser als ihre amerikanischen Gegenstücke, sie haben auch gerne Hugh Grant und schrulligen Humor dabei, hier aber herrscht die nackte Ödnis, und das wird auch durch die eine oder andere heftige Nacktszene nicht besser.
Vier Jahre sind Rosie und Vincent nun verheiratet, sie arbeitet als Rezeptionistin in einem Hotel, er hat ihr zuliebe den Polizeiberuf an den Nagel gehängt und verdingt sich nun in der Glaserei ihres Vaters. Nun soll ein Kind her, doch das klappt nicht, irgendwie ist der Wurm drin…die Spermien zu lahm, was weiß man schon. An diesem Problem zerbricht fast die Ehe, aber es muß erst ein Franzose her, um richtige Schwierigkeiten zu schaffen. Benoit aus Paris, ehemaliger Brieffreund von Rosie, will diese unbedingt sehen – und verliebt sich sogleich in sie. Schön, daß man ihn unter das eigene Dach holt…was Vincent in die Arme seiner Ex treibt. Dies nun findet Rosie so gut nicht und türmt mit Benoit, singend…genau, grauenerregende Momente des Filmschaffens. Und so kommt es zum dramatischen Finale irgendwo im Nirgendwo, alles verziehen, alles vergeben, und auch noch schwanger. Bäh.
Bitte um Erklärung, warum das Filmbaby rothaarig ist, wo doch alle Hauptfiguren sehr dunkle Haare haben. Aber das ist Erbsenzählerei, der Film beginnt ganz nett, ein paar Splitscreens, bißchen Sex, doch all das verflacht in Windeseile. Man bleibt dennoch dran, denn wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt ein kleiner Scherz daher. Und hier bitte ich um Verzeihung für diesen dem Niveau des Films angepaßten schlechten Reim. Wir sehen halt nichts, was wir so nicht schon gesehen haben, darstellerisch schon in Ordnung, die Geliebte in Nackt auch ganz apart, aber das war es auch schon mit der Herrlichkeit. Der Streifen schwankt unentschlossen zwischen Komödie und Midlifedrama, macht aber bei beiden Sparten nur wenig richtig – und so ist der film auch schnell wieder vergessen… 4/10.