Komm nur, mein liebstes Vögelein (1968)

Gestern Nacht hatte ich einen wunderschönen Traum.
Die Startseite der OFDb hatte sich komplett verändert. Die zahlreichen Werbebanner, die hauptsächlich Leute wie Subway oder Vader Church dazu verleiten sollen, eine weitere Kommerz-DVD zu bestellen, waren nicht mehr zu sehen. Nur ein einziger animierter Banner war noch da: Eine Bildcollage mit den Titten von Maria Raber, Sybil Danning und Astrid Boner machte auf die neue Supidupi-Mega-Special-Ultra-Deluxe-DVD-Edition von KOMM NUR, MEIN LIEBSTES VÖGELEIN aufmerksam.

KOMM NUR, MEIN LIEBSTES VÖGELEIN basiert lose auf dem Bestseller UND SIE SCHÄMETEN SICH NICHT von Joachim Fernau. Der Film zeigt einen Überblick von Sex- und Sittengeschichten aus den vergangenen 2000 Jahren.

Ob in einer Filmepisode Germanen oder Römer mit entblößtem Oberkörper zu sehen sind, hat mich ehrlich gesagt kaum interessiert. Von mir aus hätten es auch Aliens sein können (Aus Jugendschutzgründen werde ich hier jetzt keine Werbung für die besten XXX-Roughies, die in einem Raumschiff spielen, machen...).

Mehrere Filmpassagen in KOMM NUR, MEIN LIEBSTES VÖGELEIN sind leider ziemlich langweilig. Als wirklich erotisch würde ich kaum eine Nacktszene bezeichnen, "richtige" Sexszenen sieht man keine. All dies erinnert an ein typisches Machwerk von beispielsweise Erwin C. Dietrich.

Positiv überrascht haben mich einige der liebevoll gestalteten Kostüme und Sets, auch die Dialogpassagen sind nicht immer dämlich, sondern öfters ziemlich amüsant. Ach ja: Die sleazige Folterszene (die leider vor der Veröffentlichung in Deutschland gekürzt wurde), hätte ich in diesem Film aus dem Jahre 1968 nicht erwartet.

Dank Witz, Charme und Ironie, ist dieser Film von Rolf Thiele auf jeden Fall sehenswerter, als der durchschnittliche Genrebeitrag.

6,5 Punkte