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The Terror   Schloß des Schreckens

Eines Tages, irgendwann im Juni 1963 in Santa Monica Beach, stellte Roger Corman fest, daß er aus der Produktion seines Filmes  „The Raven" etwa 180 Dollar übrig hatte. Wahrscheinlich wurde jemand aus der Produktionscrew um sein Gehalt beschissen...
Innerhalb von Sekundenbruchteilen fiel sein Blick auf das zum bersten volle Bücherregal mit billigen Schmökern in seinem Büro.

„Oh Mann," dachte er, „da kann ich ja noch einen Film machen - am Besten mal wieder irgendwas in der Art von diesem Edgar Allan Poe. Welcher Schauspieler hat denn gerade Zeit? Ah - dieser Jack Nickolson, ein merkwürdiger Bursche - aber guter Mann. Und der alte Sack Boris Karloff - der kann das Geld sicher noch gebrauchen. Tja, dann brauchen wir noch irgendeine Tussie die Jack in den Drehpausen mal durchziehen kann - ach Sandra, die ruf ich gleich mal an."

Gesagt, getan, nach fünf Minuten war die Besetzung komplett. Die nächsten Anrufe galten Francis Coppola und Monte Hellmann, die sich eine Stunde später in Cormanns Büro einfanden. Corman erklärte ganz kurz, was er vorhätte. Coppola legte sofort damit los, daß man ja noch jede Menge Deko im Lager herumstehen hätte, die man verwenden konnte. Hellman moserte zuerst, daß Corman ihm noch 180 Mücken schulden würde, aber vor dem Charme seines Meisters strich er die Segel.

Einen Tag später waren das Drehbuch fertig - die drei Jungs hatten eine paar Pillen eingeworfen und die Nacht durchgearbeitet.

Hauptsächlich ging es bei der Story um einen französischen Soldaten, der sich in das Gespenst einer jungen Frau verliebt, die aber vor Jahrzehnten von ihrem eifersüchtigen Mann getötet wurde und seither auf dessen Schloss umhergeht. Ach ja, eine Hexe und eine Gruft wurden auch noch eingebaut.

Am Tag darauf stand die gesamte Crew bereits in den fertigen Kulissen, der Kameramann richtetet Jack Nicholson ein, Boris Karloff - schwer lungenkrank und nur fähig mit Schienen am Bein zu gehen - humpelte auf seine Position. Die erste Klappe fiel und alles lief wie am Schnürchen. Nur Jack fiel ab und an aus der Rolle -  weil er immer wieder mal kurz eine rauchen wollte. Und die Sandra - die war so Feuer und Flamme für ihn, daß sie ihn gleich geheiratet hat.

Trotzdem oder gerade deswegen entstand ein Filmchen welches sich trotz aller Längen durchaus sehen lassen kann. Dank des Setdesigners und des Kameramanns konnten ein paar wirklich schöne Aufnahmen in einer hervorragenden Bildsprache entstehen. Die Darsteller geben hier - trotz der Hungergagen des Mr. Corman - ihr Bestes. Es gibt auch noch einige schleimige Spezialeffekte in der letzten Szene des Films, wo sich die liebreizende Untote in Matsch verwandelt und endgültig das Zeitliche segnet.

The Terror ist eine gelungene Mischung aus Gothischem Horror gemixt mit dem typischen E. A- Poe-Style des Herrn Corman, der sich allein dadurch bei seinem Publikum ein Denkmal setzte.

Na - wer ohne Roger Corman die Horror-Tür nicht zukriegt, kommt an dem Filmchen nicht vorbei (ist ja ein Klassiker) aber warnen möchte ich vor der NUM-DVD-Fassung, das Bild
ist verwackelt und der Ton asynchron. Guckt mal lieber die Originalfassung z. B. bei You Tube.

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