Kloing Peng Dutsch. Das neue sinnlose Actionspektakel aus dem Hause Disney.
Die Story ist schwerelos hirnfrei. Nur mit Mühe kann man darüber mehr als drei Sätze schreiben: Hauptfigur ist Huhn Junior, dem ein Ziegel vom Himmel auf dem Kopf fällt - Alarm. Dann hat Huhn-Junior in der Schule Sport – es gibt einen irrwitzigen Wechsel von Völker- auf Baseball und noch, bevor man weiß, weshalb, beginnt ein heldenhafter Klischee-Sportfilm – der genauso plötzlich wieder vorbei ist. Dann kommen Außerirdische –E.T. und Krieg der Welten lassen grüßen – aber, nein. Ein Missverständnis. Ende
Mag ja sein, dass es bei Disney noch gute Storyschreiber gibt, aber die müssen krank gewesen sein, als der Laden „Himmel und Huhn“ produziert hat.
Alles in dem Film ist furchtbar unoriginell, geklaut oder auf Deubel komm raus lustig (läuft ein Vogel gegen ein Schaufenster hahaha). Es fehlt auch jegliche sympathische Nebenfigur wie Timmon und Pumba (König der Löwen), Pinguine (Madagaskar) oder auch Mushu (Mulan). Zwar hat auch Huhn Junior Freunde, aber die dürfen nur doof aussehen und überrascht gucken - wenn sie nicht gerade hysterisch schreiend sinnlos hin und her rennen.
Die einzigen Figuren mit Charakter sind die Hauptfigur Huhn Junior und sein Vater, dem es in dem Film mächtig an den Kamm geht.
Huhn Junior wirft ihm nämlich vor, dass der Papi ihn nie richtig ernst nimmt und im Prinzip viel zu wenig lieb hat. Das macht der kleine Nervbolzen so penetrant, bis Vati schließlich einknickt und sich entschuldigt.
Herrjemine, will man da rufen: Hat der Kleine nicht zweimal zuvor, ohne jeglichen Beweis, die ganze Stadt in hellste Aufregung versetzt und das Ansehen des Vaters schwer beschädigt? Hätte man ihn dafür nicht an den nächsten Hähnchengrill verkaufen sollen?
Jedenfalls wäre es danach doch allemal besser gewesen, wenn der Kleine seinen Schnabel gehalten hätte und die albernen Weltuntergangsfantasien für sich behalten hätte. Aber nein, alles was Huhn Junior sagt stimmt und die Aliens sind echt. Dankeschön.
Jedenfalls ist das die schlimmste Zumutung des Films und auch der Grund, weshalb man sich diesen Film lieber nicht mit seinem Nachwuchs anschauen sollte. Schließlich geht es beim Erziehen von Kinder darum Werte zu vermitteln und Grenzen zu ziehen – die sie auch einhalten sollen.
Und dann lernen sie im neuen Disney Film, dass sie nur penetrant genug bohren müssen, dann dürfen sie alles tun und schließlich entschuldigen sich sogar die Eltern – trotz mehrerer Grenzverletzungen, weil die Außerirdischen ja echt sind. ...
Wenn man daran denkt was für tolle Filme über das Erwachsenwerden Disney früher gemacht hat, könnte man regelrecht verzweifeln. Pinocchio ist sicherlich der schönste, aber auch Bambi ist toll, Peter Pan hat auch seinen Reiz, das fantastische Dschungelbuch, sogar Mulan ...
Alles hervorragende Geschichten, in denen die kleinen, lieben Dummen irgendwann anfangen selbstständig zu werden und Verantwortung für ihr Tun übernehmen. Letztlich werden sie dafür vom Leben belohnt. Was sind das nicht für tolle Geschichten!
Und dann so ein Flop wie Himmel und Huhn. Da wollen die Kinder gar nicht groß werden, bleiben klein und Papi muss sich auf dem Höhepunkt entschuldigen – dann ist die Welt wieder gut und aus.
Nein Danke. Es gibt derzeit schon genug verweichlichte Jungs, denen im elterlichen Haus die väterliche Autorität fehlt – und die vor ihrer Mutter (die sie artig von Termin zu Termin fährt) ohnehin schon lange jeden Respekt verloren haben.
Solchen professionellen Nervensägen, die eigentlich nur jammern, meckern (oder auch mal beleidigen) wird in „Himmel und Huhn“ liebevoll der Bauch gestreichelt. Aber besser wird dadurch nichts.
Hinzu kommt, dass der Film visuell überhaupt nichts Besonderes ist und die meisten Gags auf Filmzitaten beruhen (soll man die aufzählen – wozu die Mühe bei diesem lieblosen Schnellschuss?)
Tatsächlich ist Himmel und Huhn sogar noch schlechter als „Robots“. Denn da war der kleine Roboter immerhin ein kreativer Kopf mit ein paar guten Fähigkeiten. Im Verlauf der Handlung hat er einige Niederlagen erlitten, aber weiterhin an sich geglaubt und schließlich Erfolg gehabt. Huhn Junior dagegen erlebt überhaupt keine echte Niederlage in seinem Abenteuer (das geht sogar soweit, das sein Scheitern, als er die Stadt sinnlos in Aufregung versetzt, vom Kino verfilmt wird - gibt es etwas was sich Kinder mehr wünschen als im Kino oder Fernsehen zu sein?).
Jedenfalls ist Huhn Junior der bauchgepinselte Prototyp des nichtsnutzigen ewigen Kindes, für das die Eltern katzbuckeln dürfen, während sie ihm gleichzeitig eine 24-Stunden Rundumversorgung gewährleisten sollen. Als wichtigstes Gebot gilt es dabei die Wattepackung täglich zu erneuern, damit dem empfindsamen Kind das Verarbeiten von Niederlagen erspart wird.
Das ist ein sehr mühsames, anstrengendes und aufreibendes Unterfangen, bei dem man sich irgendwann auc ein Mal fragen sollte, ob diese Methode zu einem guten Ergebnis führen wird. Also ob am Ende ein Kind daraus wird, das lernt, selbständig Probleme zu lösen.
Man mag jedenfalls kaum glauben, was für einen albernen Quatsch die Micky-Maus-Erfinder mit "Himmel und Huhn" präsentieren – direkt nach den revolutionären „Die Unglaublichen“. Zeit für einen erneuten Chefwechsel bei Disney?