Review

An einem x-beliebigen Montag steigt irgendwo in Deutschland irgendein Mann in die Badewanne und schluckt eine Überdosis Tabletten an der er natürlich stirbt. Wir erfahren weder wie der Mann heißt, noch warum er sich selbst umbringt. Das einzige was uns Jörg Buttgereit verrät ist das der Mann Fische wohl sehr mochte.

Das Ganze ist der Auftakt zu 7 recht kurzen, aber sehr langweiligen Episoden rund um das Thema Selbstmord und Suizid. Eigentlich geht "Der Todesking" ja nur knapp über 70 Minuten, die kamen mir aber wie eine halbe Ewigkeit vor.

Über vieles lässt Herr Buttgereit den Zuschauer im Dunkeln tappen. Der Fischfreund zu Beginn macht beispielsweise einen recht zufriedenen Eindruck, bis er auf einmal in die Wanne steigt und die Tabletten mit etwas Wein runterspült. Wieso zum Teufel tut er das? Es bleiben viele Fragen offen und wir erfahren nicht mal die Namen der Selbstmörder. Im Grunde ist es dem Zuschauer auch ziemlich egal wenn sich die Leute in "Der Todesking" das Leben nehmen, das ging mir jedenfalls so.

Mir stellt sich einfach nur die Frage was uns Jörg Buttgereit mit diesem Film mitteilen möchte. Ein kleines Mädchen malt ein Bild und erklärt uns zum Schluss das das der Todesking sei und das er mache das die Menschen nicht mehr leben wollen.
Schön und gut, nur was bitte schön soll das bedeuten?

In "Faces of Gore" gab es einen kleinen Abschnitt über Selbstmord. Was das Ganze sollte war klar. Der Erzähler hat uns beispielsweise erklärt das Dinge die für den einen völlig unbedeutend zu sein scheinen für den anderen ein solches Problem darstellen können das er oder sie keinen anderen Ausweg mehr sieht und sich deshalb das Leben nimmt. Jörg Buttgereit schenkt sich solche Erklärungen einfach. Vielleicht regt manche dieser Film ja zum Nachdenken an, mich aber ehrlich gesagt nicht. Mit dem Thema Selbstmord habe ich mich aber auch noch nicht wirklich viel beschäftig, denn ich halte Suizid für absurd und "Der Todesking" ebenfalls.

Handwerklich ist Jörg Buttgereit begabt, das hat schon "Nekromantik" gezeigt, und er gehört sicher zu den besten Amateurfilmern die Deutschland zu bieten hat, neben Olaf Ittenbach natürlich, aber inhaltlich bewegen sich seine Filme auf ganz dünnem Eis. Erst dreht er einen schwachsinnigen Film über Nekrophile, anschließend einen genau so blödsinnigen Film über Suizid. Es würde mich nicht wundern wenn Herr Buttgereit demnächst auf die Idee kommt einen Film über Pädophile zu drehen.

Warum zum Teufel dreht ein handwerklich begabter Regisseur wie Jörg Buttgereit nicht einfach nur einen blutigen Splatterfilm, denn ein Film über Nekrophile finde ich uninteressant, einen blutrünstigen Splatterfilm von Herr Buttgereit dagegen würde ich mir liebend gerne mal ansehen.
Ein solch langweiliger Film wie "Der Todesking" reizt mich nicht.

PS: In der zweiten Episode macht Jörg Buttgereit Schleichwerbung für sich selbst. In der Videothek hängt an der Theke ein großes Plakat von "Nekromantik", eine Tatsache die den Film nicht gerade aufwertet.

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