Review

DER TODESKING - eine Gallerie des Selbstmordes

Der Film ist in die 7 Wochentage eingeteilt, wobei an jedem Wochentag eine Geschichte eines Selbstmordes dargestellt wird.
Einen Handlungsstrang im konventionellen Sinn gibt es hier nicht und auch die einzelnen Kapitel zeichnen sich eher durch statische Beobachtungen, als durch das Erzählen einer Geschichte aus.

DER TODESKING ist alles andere als ein Splatterfilm. Hier hat man (fast!) ausschließlich sowohl auf harte Ekelszenen, als auch auf schwarzen Humor a la NEKROMANTIK verzichtet.
Das einzige was hier niedergemetzelt wird, ist die gute Laune des Zuschauers. Der Film zeigt nämlich das, vor was die heutige "Party"-Generation so gerne die Augen schließt.

Hier tun sich mal wieder seelische Abgründe auf, denn hier werden Charaktere gezeigt, die dem Leben nichts mehr abgewinnen können und an einem Punkt angekommen sind, an dem es einfach nicht weiter geht. Einsamkeit, Trauer, Depression, Unglück und Unzufriedenheit sind Themen, die den ganzen Film beherrschen und auch auf den Zuschauer überschwappen.
Dies ist u.a. ein Verdienst der ruhigen Kameraführung, der überzeugenden Darsteller und des pikanten Selbstmord-Themas, das sehr zum Nachdenken anstößt, die deprimierende Grundstimmung des Films wird aber hauptsächlich durch die triste, düstere, traurige, aber dennoch bezaubernde Filmmusik transportiert.
Alle Filme von Jörg Buttgereit (z.B. NEKROMANTIK, SCHRAMM) bestechen durch einen stimmigen, düsteren Score. Das hypnotische Geigen-Gefiepse des TODESKINGS übertrifft allerdings alles bisher dagewesene an Tristess.

Jörg Buttgereit gibt mit diesem Film allerdings kein Statement darüber ab, wieso es einige Menschen nicht mehr schaffen ihr eigenes Leben zu bewältigen und sich entschließen Selbstmord zu begehen. Auf die Frage nach dem "Warum" bekommt der Zuschauer keine Antwort und das ist gut so. Die Psyche eines Selbstmörders auszuleuchten, was ohnehin unmöglich ist, wäre hier fehl am Platz.
Der Film endet lediglich mit einer Kinderzeichnung des Todesking. Dieser sei dafür verantwortlich, dass Menschen nicht mehr leben wollen.

Fazit:
Ein Film der gewaltig aufs Gemüt drückt, aber dennoch bezaubert. Ein großartiges Portrait der Einsamkeit und der Trauer, das allein wegen seines umwerfenden Soundtracks sehenswert ist.
Meine persönliche Meinung ist ja, dass, egal wie traurig und sinnlos ein Film das Leben darstellt, er in gewisser Weise auch dazu anspornt das Leben anzupacken und in die eigene Hand zu nehmen.
So ging's mir auch mit diesem Film.

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