"Stephen Kings The Night Flier" ist eine wenig bekannte Verfilmung einer sicher noch weniger bekannten Kurzgeschichte von Stephen King, ohne dessen zugkräftigen Namen der Film wohl noch unbekannter wäre, als er es jetzt schon ist. Es wäre kein großer Verlust um diesen TV - Film gewesen...
"Inside View" ist quasi BILD extrem und Zerrbild der menschlichen Gesellschaft, die sich mit Vorliebe auf obskure und blutrünstige Geschichten spezialisiert. Topreporter Richard Dees, momentan nicht so gefragt wie er es gerne hätte, will etwas ganz besonderes. Als auf einem Flugplatz ein Mann blutleer und aufs grausamste abgeschlachtet aufgefunden wird, kann ihn diese moderne Vampir - Story nicht wirklich begeistern. Erst als eine neue Reporterin die Stelle ihrer Vorgängerin (welche aufgrund der pausenlosen Gore - Geschichten wahnsinnig wurde und sich ertränkte) einnimmt und sich dran macht über den "Night Flier" zu recherchieren, wittert Dees doch noch Blut und ein erbitterter Zweikampf entbrennt. Denn der "Night Flier" landet fast täglich...
Nach dem "Schlussgag" muss man sich fragen, was man denn eben gesehen hat. War es ein Vampirfilm, oder wie? Ganz so schlüssig war sich der Regiesseur nun nicht, versuchte aber sein bestes, diesem Genre neue Impulse zu geben. Doch leider wurde viel Potential verschenkt.
Die Darsteller machen ihr bestes, ihren Charaktär gut zu spielen; besonders heraustechen tut jedoch keiner.
Miguel Ferrer als zynischer und selbstsicherer Reporter macht hier noch den besten Part.
Das Anlitz des "Night Fliers" bekommt man erst in den letzten Minuten ganz zu sehen. Schon beim ersten Mord konnte man erahnen, das es kein Psychopath oder gar ein Mensch ist, aber so etwas?! Die Masken sind teilweise hervorragend von der KNB F/X Group gestaltet, aber der "Night Flier" kann nicht wirklich überzeugen und hätte lieber im (Halb)Dunkel verschwinden sollen. Seinen längsten Auftritt hat er ohnehin am Ende, während des restlichen Filmes ist er kaum präsent, auch seine Morde sind kaum zu sehen. Dennoch ist der Film nicht blutarm, die F/X beschränken sich aber zumeist auf aufgerissene Kehlen oder anderweitig deformierte Körper und Körperteile.
Am Ende tritt dann auch so etwas wie Spannung oder Atmosphäre auf, welche man leider den Film über vermisst hat oder nur zögerlich in Gang kam. Am Ende wird kaum eine Antwort auf die vielen Fragen, die man sich während des Filmes gestellt hat, beantwortet: warum fliegt der Vampir im Flugzeug und nicht "selber"?; wie beeinflusst er die Menschen und warum?; was ist er? Nein Antworten gibt es hier nicht...dafür aber ein temporeiches Finale, das ein wenig für die restlichen anderen 75 Minuten entschädigt.