Review

Mittelmäßiger Krankenhaushorror von Michael Hurst (House of the Dead 2"), dem es zwar punktuell gelingt, Atmosphäre zu erzeugen, der aber unterm Strich unausgegoren und inkonsequent erzählt daherkommt. Eine verlassene Klink mit dämonischer Ärzteschaft, die für ganz spezielle Patienten und deren Blut immer Zeit hat, ist nie eine schlechte Idee. Auch nett ist zweifellos das Motiv eines Krankenwagens, dessen Zielort scheinbar niemandem bekannt ist. Mysteriös!
Zumindest "nicht gut" wird das ganze jedoch, wenn dem Ganzen schlicht der Pfeffer fehlt und man 75% des Filmes einem normaldummen Vorstadtblondchen folgt, bis dieses es endlich mal auf die Reihe bekommt, das völlig offensichtlich darliegende Krankenhausgebäude zu untersuchen und den potentiell dorthin verbrachten Ehemann zu suchen.

Bis zum Showdown passiert wirklich außer ein paar 08/15-Schockvisionen in Form dämonischer Fratzen praktisch garnichts. "Room 6" verschenkt in den paar Krankenhausszenen, die dem bettgebundenen Ehemann gegeben werden, leider viel der möglichen Spannung. Was treiben die geheimnisvollen Schwestern desnachts? Warum sind die wenigen anderen Mitpatienten so eingeschüchtert und vermeiden jede Konversation?
Nur punktuell kommt hier etwas Atmosphäre auf, vielleicht gerade soviel um nicht einzuschlafen. Es ist doch das einfachste der Welt, in einem abgewrackten Krankenhaus desnachts Spannung zu erzeugen! Ein wenig Schleichen, ein wenig Verfolgen und der Hase läuft - stattdessen gibts ne völlig behämmerte Mini-Lesbenorgie der Dämonen-Schwestern...
Warum die Macher von "Room 6" hier in Sachen Spannung so billig scheitern, wird mir ein Rätsel bleiben. Da können auch die paar gelungenen und mit netten Effekten versehenen Jagdszenen des Finales nicht mehr viel rausreissen. Es wird einfach viel zu viel Zeit mit Banalem verbracht. Auch der obligatorische finale Cliffhanger verpufft so in totaler Voherseebarkeit und Ideenlosigkeit.

Trotz Dämonenpräsenz ist "Room 6" leider zudem keine Goregranate. Hier bleibt alles im normalen Bereich, auch was Szenen mit nackter Haut anbelangt. Man könnte auch resümieren: Der gesamte Film versinkt in niemals aneckender Unauffälligkeit und Routine, die klassische DTV-Produktion!
Dank ordentlicher Inszenierung und dem zweckmäßigen Spiel der Darsteller können sich Horrorkomplettisten "Room 6" natürlich mal reintun. Erinnerungswürdiges werden sie jedoch nicht finden. Mir persönlich reichen ein paar atmosphärische Momente und etwas Showdown-Action nicht mehr für eine Note überhalb des Durchschnitts. Wie ich eingangs schon sagte: Hier fehlt der Pfeffer!

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