Regisseur und Drehbuchautor Sergio Martino (Paco - Kampfmaschine des Todes, Torso) erlernte sein Handwerk von Mario Bava. Unter seinem Pseudonym Martin Dolman inszenierte er diesen trashigen aber unterhaltsamen Endzeitschrott, der zu den Besten seiner Gattung zählt. Wäre doch mal ein interessantes Experiment solch einen Film in den heutigen Kinos zu zeigen und die Reaktion des Publikums studieren. In den 80er Jahren waren diverse B-Filme im Kino Alltag, bei uns aufgrund zahlreicher Brutalitäten leider nur in gekürzter Form.
New York 2019: Ein Atomkrieg hat die Erde verseucht und verwüstet, die "Euraker" haben sich selbst zu den Herrschern gemacht und trachten den restlichen Menschen nach dem Leben. Sowieso steht die Menschheit kurz vor dem Untergang, denn zeugungsfähige Menschen gibt es nicht mehr. Allerdings scheint eine Frau in New York noch Kinder bekommen zu können, sie soll die Zukunft der Menschen sichern, weswegen der Krieger Flash (Michael Sopkiw) mit den zwei Helfern Bronx (Vincent Scalondro) und Ratchet (Roman Geer) die Frau sofort finden muss. Dazu müssen sie nach New York, dem hauptquartier der "Euraker" und auch zahlreiche Banden machen ihnen bald zu schaffen.
Das erinnert doch sehr an John Carpenters "Die Klapperschlange" und damit es nicht langweilig wird, gibt es noch eine Portion "Mad Max" obendrauf. Zur Unterhaltung gibt es nämlich Rennen mit bewaffneten und gepanzerten Autos, natürlich bis zum Tod. Hier darf unser Held Flash gleich sein Können beweisen, als Gewinn darf man eine hübsche Frau sein Eigen nennen. Doch Flash ist ein Mann von Ehre und lässt sein Eigentum frei. Sich bei "Fireflash" über diverse Logiklöcher oder sonstige Unzulänglichkeiten zu ärgern ist völlig zwecklos. Die Story ist schlichtweg doof und erfüllt gerade mal ihre Alibifunktion, denn im Grunde genommen besteht dieser Film größtenteils aus Actionszenen. Diese müssen irgendwie zusammengehalten werden und so erhält der Zuschauer über den Atomkrieg nur schleierhafte Infos. Die "Euraker" haben sich selbst zu den Herrschern gekürt, auf Pferden bekleidet mit schwarzen Rüstungen und bewaffenet mit einer Mischung aus Armbrust und Gewehr machen sie Jagd auf andere Menschen, um diese für Testzwecke zu verwenden. Aber auch sonst lauern in New York zahlreiche Gefahren in Form von Banden, die jegliche Eindringlinge nicht dulden.
So stoßen Flash, Bronx und Ratchet ununterbrochen auf Widerstand, es wird am laufenden Band geschossen, geprügelt und verfolgt, als besondere Würze gibt es noch einige deftige Brutalitäten, wie Auge ausstechen, Gesicht wegschießen, Bauch aufschlitzen und zahlreiche blutige Einschüsse. Richtig spektakulär wird "Fireflash" allerdings nie und die Effekte samt Kulisse lassen doch zu wünschen übrig. Besonders bei den Sets ist oft ersichtlich, das es sich nur um eine Miniatur handelt. Ganz bitter sind die Alaskasets, oder die Panoramabilder von New York. Denn gedreht wurde in der Einöde, in einem Steinbruch, den Abwasserkanälen und natürlich auf verlassenen Fabrikgeländen. Trotzdem gelingt Martino eine gewisse endzeitliche Stimmung und die Musikuntermalung ist schön fetzig.
Die Darsteller passen sich der Situation an und haben daher kaum Ausstrahlung. Michael Sopkiw (Der Monster-Hai, Blastfighter) kommt als strahlender Held noch ganz gut weg, während George Eastman (Delirium, Absurd) eine sehr peinliche Rolle als eine Art Affenmensch geerbt hat.
Am besten das Hirn ausschalten und diese brutale Nonstop-Actionorgie mit teilweise unfreiwilliger Komik genießen. Die Story nebst den Dialogen ist einfältig, einige Effekte und Sets unter aller Sau, trotzdem macht "Fireflash" unheimlich Laune, denn hier macht der Unterhaltungswert die Musik.