Ziemlich müder Beitrag aus dem Genre der Politthriller
Alle sind sie dabei, die einst viel Gage verlangt haben...Anne Archer, James Woods, Burt Reynolds...das wäre noch vor Jahren ein ziemlich teurer Film geworden. Doch selbst die geballte Starpower kann den Film nicht vor der Langeweile retten. Es scheint die Politik der kleineren Produktionsfirmen zu sein, ein paar ( abgehalfterte? ) Stars zu nehmen und um diese herum einen durchschnittlichen Film zu drehen, auf das die Namen Zuseher anlocken und so die Taschen der Filmschaffenden füllen. Nun gut, wenn dazu noch wenigstens eine neue, spannende Geschichte geschrieben würde, dann wäre das noch zu ertragen, denn den einen oder anderen Altstar sieht man doch mal wieder gerne. Im Falle dieses Films jedoch fängt die Story spannend an, wird dann zusehends mittelmäßiger und endet mit Mord aus Leidenschaft, dem ältesten Motiv der Welt und schon unzählige Male Basis einer Kriminalgeschichte. Hier aber sollte es ein Politthriller werden, und es ist schade um dieses darbende Genre, daß es dazu nicht gelangt hat.
Mord also...aber das Opfer ist nicht irgendwer, sondern der Präsident der USA, der von einem Attentäter während einer Veranstaltung gemeuchelt wird. Mittendrin statt nur dabei der Secret-Service-Agent Alex Thomas, der nach dem Anschlag zusammen mit der Reporterin Kate Crawford versucht, die Hintergründe aufzudecken. Es scheint, als wären CIA und ganz geheime Abteilungen irgendwelcher dreibuchstabiger Geheimdienste in die Sache involviert, und je länger Thomas sucht, um so schmutziger wird die Geschichte. Zeugen sterben, die Platte wird freigewischt für den Auftritt mehrerer Frauen, denn der Präsident war nicht der Saubermann, für den man ihn gehalten hat. So kommt Eifersucht ins Spiel, und dadurch sind fast alle bisherigen Fährten obsolet. Thomas kann die ganze häßliche Geschichte zwar entwirren, doch beweisen leider nicht – ein typisches offenes Ende für dieses Genre.
Schade, schade, schade. Selten so viele verschwendete Filmminuten gesehen, die mit sinnentleerten Dialogen gefüllt wurden. Warum Reynolds mittut, ist mir schleierhaft, und auch Woods kann doch die Gage so dringend nicht mehr brauchen. Cuba Cooding spielt den Geheimagenten, als stünde er dauerhaft unter großen Dosen Valium, und die Reporterin ist, nun ja, aufdringlich, aber irgendwie auch nicht relevant. Es gibt zum Glück ein paar Actionsequenzen, die den Film vor dem völligen Absturz bewahren, aber spätestens nach 60 Minuten ist die Luft raus und man fragt sich, warum man wieder einmal kostbare Lebenszeit verschwendet hat. Nicht gut für Millenium Films, die doch schon ein paar Kracher am Start hatten – mit solchen Altstarfilmchen verspielt man schnell seinen Kredit. Schließlich sei noch hinzugefügt, daß der Film über die meiste Zeit billig wirkt, fast wie eine öde Fernsehproduktion. Was also sollte das alles, darf man fragen – und wird nur die Antwort bekommen, daß man damit Geld verdienen wollte. Leider auch von mir für einen absolut durchschnittlichen Film – 4/10.