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Robert De Niro, einer meiner absoluten Lieblingsdarsteller, und Billy Crystal, einer der von mir am wenigsten geschätzten US-Comedians, zusammen in einem Film. Und auch noch in einer Komödie! Die Vorzeichen für einen vergnüglichen und unterhaltsamen Abend standen damit schon mal schlecht. Klar, hat De Niro auch in Komödien überzeugt, "Meine Schwiegereltern und ich" hatte ich aber beim Ansehen von "Reine Nervensache"  noch nicht gesehen und deshalb war ich schon sehr skeptisch wie die Sache wohl ausschauen würde.

De Niro spielt hier einen Mafiaboss, der unter Panikattacken leidet. Als einer seiner Mitarbeiter zufällig in einen Verkehrsunfall mit dem Psychiater Sobel (B. Crystal) verwickelt wird und dessen Karte zwecks Schadensregulierung erhält, gibt er diese an seinen Boss weiter, der prompt am nächsten Tag in Sobels Praxis erscheint. Zuerst wird mal der aktuelle Patient vertrieben,  dann erkundigt er sich im Namen eines "Freundes" nach den Möglichkeiten einer Behandlung. Natürlich erkennt Sobel sofort was eigentlich offensichtlich ist, nämlich wer der "Freund" eigentlich ist. Von diesem Moment an hält ihn Vitti (De Niro) allerdings für eine Art Genie, was Sobel ab sofort zu dessen Privat-Psychiater macht. Fortan ist es mit dem eher beschaulichen Leben Sobels vorbei, sein neuer Patient braucht ihn zu den unmöglichsten Zeiten und zu den unmöglichsten Gelegenheiten, das FBI ist an seinem Patienten interessiert und die Mafia-Konkorrenten von Vitti werden ebenfalls auf ihn aufmerksam.

Die ganze Geschichte hört sich schon mal recht ordentlich an, witzige Szenen sind eigentlich vorprogrammiert, womit ein solcher Film aber steht und fällt sind die Hauptdarsteller. Und hier ist den Produzenten ein echter Glücksgriff gelungen. De Niro als psychisch kranken Paten zu casten ist schlichtweg genial, da der hier Gelegenheit hat seine filmische Mafiavergangenheit durch den Kakao zu ziehen. Dazu Crystal, der sowieso eher den etwas trockeneren Humor zelebriert und somit als Psychiater ebenfalls gut besetzt ist. Damit steht eigentlich schon die halbe Miete. Dazu gibt es noch in Nebenrollen  Chazz Palminteri, der allerdings nicht so sehr zum Zuge kommt, und Joe Viterelli, der den Jelly spielt. Allein er rechtfertigt schon fast das Anschauen des ganzen Streifens.  So eine Nebenfigur habe ich das letzte Mal in einem alten Billy-Wilder-Film gesehen...

Um den Film abzurunden bedarf es natürlich an Stoff für die allesamt gut aufgelegten Darsteller. Der wird auch größtenteils vom Drehbuch geliefert, daß glücklicherweise auf allzu lauten und derben Humor verzichtet, und stattdessen auf pointierte Dialoge setzt. Einzig gegen Ende schwächelt das Buch etwas, was man als Zuschauer aber leicht verschmerzen kann.

Fazit: "Reine Nervensache" bietet wirklich gute, witzige Unterhaltung mit zwei Stars in Spiellaune. Sicherlich kein Meisterwerk, aber auch bei mehrmaligen Anschauen kann man sich gut amüsieren. Und wenn De Niro irgendwann den Satz "Dann bin ich also Fredo?" sagt, werden auch seine Hardcore-Fans schwach, die ihm die Ausflüge ins Komödienfach nicht zugetraut haben!

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