Review

Eine durchschnittliche Mafiakomödie.
Robert de Niro wollte offenbar in jedem Mafiafilm mitspielen, egal ob ernstgemeint oder nicht (wie in diesem Falle). In diesem Falle werden jegliche Mafiafilme auf’s Korn genommen bzw. die Thematik an sich wird an den Pranger gestellt.
Die Story hat großes Potential und ist erfrischend: Ben Sobol (Billy Crystal, der diesen Film übrigens mitproduziert hat) ist Psychiater und genervt von seinen Patienten, da sie immer nur über ihre Beziehungsprobleme labern und das ödet ihn an. Eines Tages jedoch fährt er aus Unachtsamkeit eine Mafialimousine an. Da sich in deren Kofferraum gerade eine Leiche befindet, wollen die Mafialeute einfach darüber hinweg sehen. Trotzdem gibt Ben dem Zeitgenossen seine Karte, falls er es sich anders überlegt. Als sein Mafiaboss Paul Vitti (Robert de Niro) einen Tag später merkt, dass er dringend einen Psychiater benötigt, wird Ben Sobel zu Rat gezogen. Gegen seinen Willen muss er 24 Stunden am Tag für Paul Vitti verfügbar sein. Und das, obwohl seine Hochzeit gerade ansteht. Er wird immer tiefer in die Geschäfte seines Patienten hineingezogen...
An der Umsetzung hapert’s dann leider. Der Anfang ist vielversprechend. Der Regisseur Harold Ramis macht keine Fehler, was sich gegen Mitte des Films ändert. Bis dahin sind die Scherze sehr gut, vor allem die Episode mit dem Ödipuskomplex war verdammt witzig. Der Film geht dabei mit einer gewissen Ernsthaftigkeit vor, die dem Film sehr gut getan hat. Doch nach 45 Minuten ungefähr driftet das ganze dann zu sehr in’s Lächerliche ab und gipfelt im Treffen sämtlicher Mafiabosse. Das war einfach nicht mehr lustig, wenn ihr mich fragt, sondern einfach nur noch dumm und hat mich ein wenig an die Nackte Kanone erinnert. Hat meine Bewertung daher auch deutlich nach unten gezogen.
Schauspielerisch hat mir vor allem Billy Crystal als überrumpelter Seelenklemptner gefallen. Robert de Niro weiß nicht wie sonst auf ganzer Linie zu überzeugen. Er ist für die ernsten Rollen gemacht. Lustige, in diesem Falle fast schon lächerliche Rollen liegen ihm nicht. (Auch wenn er in „Meine Braut, ihre Schwiegereltern und ich“ sympathisch war!) Besonders vorheben möchte ich aber Jelly, ein sehr spaßiger Charakter und helfende Hand von Paul Vitti. Man nimmt ihm seine Position voll ab und er ist sehr lustig. Nicht ganz so wunderbar fand ich Lisa Kudrow als Frau von Ben Sobel, sie spielt als wäre sie einfach Fibi von „Friends“. Nicht sehr facettenreich...

Fazit: Ein anfangs äußerst unterhaltsamer Mafia-Veräppelungs-Streifen, der mit der Zeit zu sehr ins Lächerliche und damit in die Durchschnittlichkeit abdriftet. MUSS MAN NICHT GESEHEN HABEN. Daher von mir lediglich 5 Punkte. Euer
Don

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