Der Fischer und seine Frau (2005)

Ein wundervoller Film.
Ich bin kein großer Fan des deutschen Kino. Normalerweise schrecke ich zurück, sobald ich erfahre, dass es sich um eine deutsche Produktion handelt und schaue mir den Film schon gar nicht an. Diesmal war ein gediegener Kinoabend geplant und die Alternativen waren rar. Zorro oder Flightplan waren da. Und dieser Film, auf den die Wahl schließlich fiel. Natürlich waren meine Erwartungen nicht groß, denn Christian Ulmen, der eher als Clown als als ernsthafter Schauspieler verschrien ist, spielte mit.
Doch ich wurde äußerst positiv überrascht. Otto (Christian Ulmen) lernt in Japan Ida kennen (die von verliebt in Berlin), die er heiratet. Sie sind zwei von Grund auf verschiedene Menschen: Er ein Fischverkäufer, sie eine Modedesignerin. Er zufrieden mit dem wenigen das er hat, sie immer auf der Suche nach etwas Größerem, Besserem. Man erkennt sofort: Da entsteht ein enormes Konfliktpotential, das auch in vollem Maße ausgeschöpft wird. Ida geht ihren Weg, sie macht Karriere. Dadurch steigt der Lebensstandard der beiden. Als Otto schließlich einen seiner Fische für 350.000 Euro verkaufen kann, kaufen sie sich sogar ein riesiges Haus. Doch das ist nicht Ottos leben, das seine Frau Ida leben will in Saus und Braus. Doch auch Otto kann seiner Frau nicht das geben, was sie dringend braucht: Liebe und Unterstützung was ihre Karriere angeht. Der Absturz ist vorprogrammiert...
Die Story hat potential und wird sehr schön umgesetzt. Das Thema ist ernst und wird durchaus ernst genommen. Eine Komödie ist dieser Film nur an den richtigen Stellen. Beispielsweise wenn Stromberg seinen Kurzauftritt als Eheberater erfüllt. Die schauspielerischen Leistungen sind super und sogar Christian Ulmen weiß absolut zu überzeugen und passt perfekt in seine Rolle.
Das ganze ist verpackt in einer kleinen Nebenstory: Ein Paar ist verwunschen und sie müssen als Fische ihr Leben leben, bis sie ein Paar gefunden haben, das länger als drei Jahre glücklich ist, sonst können sie nicht wieder zu Menschen werden.
Der Film ist sogar recht spannend und wird eigentlich an keiner Stelle wirklich langweilig. Man fiebert mit den Charakteren mit und der Film hat eine überzeugende Aussage. Teilweise wird mit schönen Symbolen gearbeitet. Beispielsweise mit der winkenden Katze, die immer größer wird, je erfolgreicher Ida in ihrem Beruf ist und die schließlich wieder schrumpft.
Ihr seht, ich bin vollkommen überzeugt von dem Film. Und das liegt, wie eingangs erwähnt, NICHT daran, dass ich Fan solcher Filme bin. Ganz im Gegenteil. Ich habe nichts zu kritisieren und kann nur sagen, dass jeder einzelne von uns, und wir waren zu acht, mit fröhlicherem Herzen den Kinosaal verlassen hat.
SCHAUT EUCH DIESEN FILM AN, ihr werdet begeistert sein. Und ich vergebe wirklich nicht schnell zehn Punkte, was ihr auch feststellen könnt, wenn ihr meine anderen Reviews betrachtet. Euer
Don