Unglaublich!: Der C3por2d2 vor C3Po und R2d2 ist auch der Terminator vor dem Terminator, ja sogar vor dem zweiten Terminator. Was anscheinend als simples Roboterrecycling und Appendix zu "Forbidden Planet" begann, hat sich hier zur nicht nur charmanten sondern auch nachdenklich stimmenden Antizipation eines Actionklassikers gemausert, von der sich der vom Regietitanen zur Schnulzentitanic mutierte James Cameron mehrere Scheiben hätte abschneiden können.
Chance und Bedrohung des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts werden hier nämlich nicht vor dem Hintergrund des gängigen globalen Katastrophenszenarios angegangen. Vielmehr wird das Problem bei seiner eigentlichen Wurzel gepackt, der Person des Wissenschaftlers selbst, in unserem Film repräsentiert durch Dr. Tom Merrinoe (Philip Abbott), seines Zeichens Konstrukteur eines hausgroßen, natürlich das komplette Wissen der Menschheit und wahrschienlich noch vieles mehr beherrschenden Supercomputers, allerdings auch gesegnet mit einer ziemlich mißratenen Göre von Sohn, welcher sich leider nicht nur ungern kämmt und kaum über Tischmanieren verfügt, sondern auch bei den simpelsten Rechenaufgaben ins Schlingern gerät. Natürlich kann der echt wissenschaftliche Lösungsweg für dieses Problem nur einer sein: stöpselt den Bengel an den Supercomputer! Und siehe da: ein paar Stunden Berieselung in REM-Phase später zeigt sich der geistige Tiefflieger plötzlich nicht nur fähig, seinen genialen Vater locker im Schach zu besiegen, sondern auch die inzwischen im Labor verstaubten Bestandteile von Robby dem Roboter wieder zum Laufen zu bringen, woran sich vorher die versammelte Mannschaft von Superbrains die Zähne ausgebissen hatte. Wer an dieser Stelle erwartet, daß diese aufgrund des unerwarteten Zuwachses an künstlicher Intelligenz aus allen Wolken fallen, der hat die Aufgeklärtheit solcher intellektueller Eliten unterschätzt. Selbstverständlich ist in diesen Kreisen ein plötzlich übermenschlich genialer Junge, der mit seinem Roboterfreund in geheimen Militärlabors nach Belieben aus- und eingeht ebensowenig ein Problem, wie wenn dieser plötzlich durch eine simple Manipulation seines "refraction index" unsichtbar wird - der Traum eines jeden Lausebengels, der sich in unserem Film nur durch eine folgenschwere Umgehung von Robby's prime directive durch dessen Verbindung mit dem Supercomputer verwirklichen ließ.
Wirklich aufgeklärte Eltern akzeptieren eben auch unsichtbare Kinder, wenn sie diese Fähigkeit nicht gerade zum unerwünschten Eindringen ins Schlafzimmer mißbrauchen. In diesem Falle bleibt selbst der unsichtbarste Hintern nicht unversohlt! Die Rückführung des Jungen ins Reich der Sichtbaren ist also niemals wirklich das Problem. Dieses steckt vielmehr im Supercomputer selbst, bzw. dessen plötzlich erwachtem kosmischem Hygienebedürfnis, das den schönen Planeten Erde natürlich möglichst schnell von der Unterjochung durch diese widerlich keimverseuchte rasierte Primatenabart Mensch befreien und in ein herrlich steriles Maschinenparadies verwandeln will. Dazu braucht er jedoch einen Sicherheitscode seines Konstrukteurs, dessen Sohn er ja dank Unsichtbarkeit und Verbindung mit Robby leicht in seine Gewalt bringen und in eine Mondrakete verfrachten kann. Leider konnte er nicht wissen, daß auch Roboter Gefühl und Gewissen haben...
Fazit: Daß dieser Film in Robbys von Forbidden Planet über Wonder Woman bis hin zu Gremlins reichender Karriere häufig übergangen wird, ist ein schlichter Skandal, der wahrscheinlich nur in Kauf genommen wurde, um Camerons überbudgetiertes Terminatorsequel nicht als das schnöde Plagiat zu brandmarken, das es eigentlich ist. Vor allem für Genrefans ein absolutes Muß: 9 von 10.