Das US-Satiremagazin National Lampoon schlägt wieder zu und parodiert mit „Loaded Weapon 1“ das Actiongenre.
Der megadünne Plot orientiert sich in erster Linie (was für ein Wunder bei dem Filmtitel) an den ersten drei „Lethal Weapon“-Filmen. Da wäre Jack Colt (Emilio Estevez) vom Rauschgiftdezernat auf der einen Seite, selbstmordgefährdet seit dem Verlust seines Hundes. Auf anderen Seite Wes Luger (Samuel L. Jackson), der kurz vor der Pensionierung steht. Als man Lugers ehemalige Partnerin Billy York (Whoopi Goldberg) wegen mit Kokain versetzter Pfandfinderinnenkekse ermordet, werden die Cops als ungleiches Team zusammengepackt und ermitteln…
„Lethal Weapon“ ist jedoch nicht der einzige Film, den „Loaded Weapon“ parodiert: Da geraten die Cops auf der Suche nach der richtigen Informanten-Schießerei in eine Szene aus „Nur 48 Stunden“, ein Verhör á la „Basic Instinct“ wird geführt, Colt sagt die Sprüche aus „Dirty Harry“ in leicht veränderter Form auf und behängt sich in der Tradition von „Rambo II“ und „Phantom Kommando“ mir Unmengen von Waffen usw.
Natürlich sucht man hier einen Plot vergeblich, stattdessen dient die Handlung lediglich dazu die absurden Slapsticksituationen zu verbinden, doch darin ist „Loaded Weapon“ ähnlich gut „Die Nackte Kanone“ oder die „Hot Shots“-Filme. So wird auch deren Rezept bewusst kopiert und selbst totale Schwachsinnsdialoge („Was hat dich zu mir geführt?“ – „Ein Taxi.“) werden mit dem größten Ernst vorgetragen. Zudem ist der Film angenehm kurz und vorbei, ehe sich das simple Rezept abnutzt.
Die Trefferquote der Gags kann zwar ganz nicht an die bereits oben erwähnten Comedy-Kracher heranreichen, aber immerhin fast. So sind einige Szenen wunderbar getimter Slapstick in Reinkultur, z.B. die Supermarktschießerei am Anfang, bei der alle Beteiligten immer größere Knarren ziehen, die Einrichtung demolieren und Waren zweckentfremden (Katzenstreusäcke als Deckung vor Kugeln, ähnlich wie Sandsäcke in Kriegsfilmen).
Zudem ist „Loaded Weapon“ gerade zu gespickt mit Cameo-Auftritten: Bruce Willis taucht im Unterhemd auf, Emilio Estevez’ Bruder Charlie Sheen spielt den Parkplatzboy, James Doohan taucht als Scotty auf und repariert Espressomaschinen anstelle vom Warpantrieb, F. Murray Abraham gibt einen Hannibal Lecter Verschnitt und Frank McRae spielt die gleiche Rolle wie in „Last Action Hero“, Jon Lovitz mimt den Geldwäscher der etwas anderen Art usw.. Alle Beteiligten, egal ob Haupt- oder Nebenrolle, besitzen aber Gespür für gut sitzende Komik.
Alles in allem ist „Loaded Weapon“ eine kurze, knackige Genreparodie, wenn auch etwas simpel und flach. Doch 7,5 Punkte kann man dafür trotzdem geben.