Waxwork 2 erschien vier Jahre nach dem ersten Teil und sollte an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen. Leider hat der Film es nicht geschafft, woran zu teilen wohl auch der wieder unpassend gewählte Titel schuld war.
Die deutschen Zuschauer lernten „Waxwork 2 – Lost in Time“, so der Originaltitel, als „Spaceshift“ kennen.
Erster Teil: Reise zurück in der Zeit.
Zweiter Teil: Spaceshift.
Zusammenhang? Nicht zu erkennen!
Aber genau wie im ersten hat auch im zweiten Teil die spätere DVD-Veröffentlichung den Fehler ausgebügelt und dem Film den Originaltitel verpasst.
Auch wenn dieser ebenfalls nicht zu 100% sinn macht. Es geht im Film zwar auf eine gewisse weise um Zeitreisen aber eher um Zeitreisen in andere Dimensionen. Und vor allem kommen keine Wachsfiguren mehr vor.
Mark und Sarah haben als einzigste das Massaker im Wachsfigurenkabinett überlebt. Allerdings haben sie jemanden – oder besser etwas – mitgebracht: Eine lebendige Wachshand. Als selbige Sarahs Vater umbringt kommt diese vor Gericht.
Um Sarahs Unschuld zu beweisen wollen beide im Reich der Wachsfiguren einen Beweis finden. Aber eben jene gibt es nicht mehr, doch der tote Sir Wilfred hat vor seinem ableben mitgedacht und den beiden neben seinem Haus eine Filmrolle hinterlassen.
Mit einem Zeitschlüssel sind sie in der Lage in andere Dimensionen zu reisen. So machen sie sich auf den Weg einen untrügerischen Beweis für Sarahs Unschuld zu finden, werden auf ihrer Reise durch die Welten jedoch schon bald getrennt.
Das es hier keinen Sinn macht das eine Mordverdächtige die vor Gericht steht frei ihrer Wege gehen kann, bereitet einem schon leichtes Grübeln.
Zu beginn des Films fällt direkt auf das zwar Zach Gilligan als Mark wieder mitspielt. Die Darstellerin der Sarah, Deborah Foreman, wurde jedoch ausgetauscht. Mit einem ganz pikanten Hintergrund, wie einem das beiliegende Booklet verrät. Offenbar pflegt Regisseur Anthony Hickox gerne sexuelle Beziehungen zu seinen Darstellerinnen, so auch zu Foreman. Die beiden trennten sich kurz vor Drehbeginn von Waxwork 2 und so wurde Sarah mit dem Modell Monika Schnarre neu besetzt.
Wie im sehr guten Vorgänger werden allerlei Filme auf die Schippe genommen, sogar noch mehr als zuvor. Teils endet das ganze sogar in Slapstick, insbesondere die Mini-Geschichte mit Bruce „Ash“ Campbell hat den typischen Evil Dead-Humor.
Damit komme ich auch schon zu den wie im Vorgänger zahlreichen Gaststars. Bruce Campbell (Evil Dead), Marina Sirtis (Star Trek TNG), David Carradine (Kill Bill), Drew Barrymore (E.T.), Michael Des Barres (Mulholland Drive) und noch einige mehr haben kleine und große Auftritte. Auch Patrick Macnee tritt wieder in Erscheinung.
Regisseur Hickox hat wie in seinem Erstlingswerk auch hier einen Auftritt, dieses Mal als Ritter von King George.
Filme wie The Haunting, Dawn of the Dead, Nosferatu, Frankstenstein, Jack the Ripper, Godzilla und Alien sind nur ein paar der offensichtlichsten Geschichten.
Bedauerlicherweise ist die Alien-Parodie selbst für eine solche sehr schlecht. Na klar, man konnte bei einem Low-Budget-Film in so eine Szene nicht viel investieren aber hier hat man wohl am meisten gespart. Billige Kostüme wie Motorradhelme mit Staubsaugerschläuchen als Sauerstoffversorgung und ein Modellraumschiff das von jedem als solches zu erkennen ist verderben das Erlebnis.
Die erste Hälfte des Films reist man noch munter durch mehrere Welten, in der zweiten jedoch findet man sich für längere Zeit in einer Mittelalter-/Fantasy-Welt wieder die einen dann bis kurz vor Ende begleitet ehe man noch mal durch verschiedene Welten stolpert.
Es fliegen wieder Körperteile und Gehirne, Augen springen heraus und das Blut läuft. Jedoch nicht mehr so stark und in den Massen wie im Vorgänger. Das Bild ist deutlich dunkler gehalten, weswegen man nicht immer alles so erkennt wie man möglicherweise gerne möchte.
Auch Teil 2 wurde digital überarbeitet, Ton ist in 5.1 und somit Okay. Die DVD befindet sich im für Dragon typischen kleinen Digipack und hat ein 10-seitiges Booklet mit vielen Hintergrundinformationen zum Film. Das fehlen von Bonusmaterial enttäuscht jedoch im vergleich zu Waxwork 1.
Fazit
Waxwork II – Lost in Time ist eine weniger blutige aber dafür humoristischere Fortsetzung, die aus meiner sicht leider nicht an den Vorgänger anknüpfen kann.
Das liegt mitunter daran das man in der zweiten hälfte des Films in einer Welt verhaftet und eine Storywendung offenbart wird die für meine Begriffe so gar keinen Sinn macht.
7/10