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hello mrs president, 1 Staffel

Als der amtierende Präsident der Vereinigten Staaten an den Folgen eines Schlaganfalls stirbt, rückt automatisch der Vizepräsident ins Amt. So sieht es die Verfassung der USA vor. Doch MacKenzie Allen ist parteilos und wäre zudem die erste Präsidentin des Landes. Der Stab des Weißen Hauses hält sie für vollkommen überfordert und legt ihr den Rücktritt nahe. Doch nach kurzer Bedenkzeit ist sie fest entschlossen, das Amt zu übernehmen. Das hagelt natürlich Kritik, sowohl von Seite der Demokraten als auch den Republikanern. Ihr größter Neider ist der Vorsitzende des Repräsentenhauses Nathan Templeton, der sich gerne selbst als Präsident sehen würde. Doch MacKenzie ist sich sicher - sie wird die zwei Jahre durchzuziehen und ihre eigene Linie fahren. Und es warten einige schwierige Aufgaben auf sie. Auch für die drei Kinder ergibt sich eine völlig neue Situation. Als Vizepräsidentin hatte ihre Mutter lediglich repräsentative Aufgaben - nun jedoch ist sie die mächtigste Frau der Welt. Ihr Sohn kommt mit der neuen Situation sehr gut klar, da er in der Schule von allen Mädchen angehimmelt wird, während seine Zwillingsschwester sich sehr unwohl fühlt und auch von Anfang an gegen die Präsidentschaft ihrer Mutter ist. Auch MacKenzies Ehemann, der jetzt als erster „First Gentleman" in die Geschichte der USA eingeht, hat Probleme mit seiner neuen Position, denn normalerweise hat er kaum eine andere Funktion außer viele Hände zu schütteln oder Kindergärten einzuweihen. Er möchte aber weiterhin in ihrem Stab arbeiten, was dessen Chef nicht gutheißt. So ergeben sich neben den nationalen Krisen auch viele Probleme im Privatleben, die zu bewältigen sind.

18 Folgen beinhaltet die erste Staffel, die in Amerika durchweg gute Kritiken einfuhr, aber dennoch abgesetzt wurde. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum. Geena Davis und Donald Sutherland als ihr Widersacher sind die optimale Besetzung für ihre jeweiligen Rollen. Insbesonders erstere spielt die Präsidentin dermaßen überzeugend, dass man meinen könnte, sie hätte dieses Amt schon einmal bekleidet. Auch beim restlichen Personal hatte man das richtige Händchen. Harry Lennix als Stabschef spielt genauso groß auf wie Kyle Secor als Ehemann oder auch Ever Carradine als Tochter. Sogar „Species"-Monster Natasha Henstridge macht als Assistentin von Donald Sutherland eine überraschend gute Figur.

Doch trotz der insgesamt sehr gelungenen Serie gibt es aber ein großes Problem. Der Pilotfilm und auch die erste Folge sind ziemlich öde inszeniert. Das ist natürlich alles andere als günstig für den Fortbestand einer Serie. Auch ich hatte überlegt, mich nicht weiter mit „Welcome Mrs. President" zu beschäftigen. Doch ab Folge 3 wird die Serie richtig gut und lässt in der Qualität bis zur letzten Folge auch nicht mehr nach. Aber vielleicht war das der Grund, dass die Zuschauerzahlen nicht stimmten, weil viele nach dem schleppenden Beginn keine Lust mehr hatten, das Geschehen weiter zu verfolgen

Im Interview erklärt Geena Davis, dass sie normalerweise keine Rollen in TV-Serien annimmt, jedoch von dem Skript und von dem Gedanken, die erste amerikanische Präsidentin zu spielen, so angetan war, dass sie dennoch zusagte.

Fazit: Wer gerne auf Politserien steht, ist hier sehr gut aufgehoben. Die Dialoge sind teilweise brillant und der Autor hat sehr gute Recherche betrieben, denn alles wirkt stimmig und realistisch. Und wie bereits erwähnt - die ersten beiden Folgen sind nicht der Maßstab für diese ansonsten großartige Serie.

8 Punkte

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