Review

Mein "Vorredner" hat es eigentlich schon richtig analysiert, indem er richtig festgestellt hat, dass „Der Rabe" Erfolge kopiert wo er nur kann: Lugosi spielt den irren Doktor genau so schlecht wie seinen Dracula; mit dem gleichen lächerlichen Augenblitzen und Karloff, als einziger Lichtblick in dieser zusammengeschusterten Geschichte, erneut das Ungeheuer.
Nun ich muss, wie man an meiner Kritik schon anhört einräumen, obgleich Fan des frühen Films, nie Fan von Lugosi gewesen zu sein. Sicher, in White Zombie als Zigeunerbaron, in der Wolfsmensch und auch als Igor in den späteren Frankensteinfilmen ist er nicht ganz schlecht . Vieles Andere von ihm, und dazu zähle ich auch den Raben und seinen zu unrecht hochgelobte Interpretation des Dracula (kein Vergleich zu Max Schreck oder später Klaus Kinski, auch gegen seinen direkten Rvalen Carlos Villarías in der spanischen Version von Dracula säuft meines Erachtens Lugosi ab), sind jedoch schichtweg Müll:
Lugosi hat für mich unmaskiert keine Ausstrahlung und strahlt auch keinerlei Sympathie aus, anders Karloff der massiv Emotionen in sein Spiel mitbringt und erneut hinter der Maske brilliert. Der Rest der Schauspieler ist zu vernachlässigen, keiner fällt besonders positiv oder negativ aus oder bekommt genug Raum eingeräumt. Nervig die für Hollywood dieser Zeit üblichen Schreiszenen, die heute nur noch nerven.
Der Plot ist wie mein Vorredner absolut richtig festgestellt hat absolut zusammengewürfelt: Man nehme einen Mad Scientist, ordentlich Poe (das Gedicht vom Raben, das etliche Male zitiert wird, dazu das Pendel des Todes und ein paar andere Folterideeen; wohl gemerkt nur Ideen - wirkliche Folter gibt es in so einem brüden Hollywoodwerk natürlich nicht), dazu Elemente aus Dracula und Frankenstein (kommen über die beiden Hauptdarsteller absichtlich  mit hinein) und eine absolut hirnrissige Liebesgeschichte. Dies mische man einmal kurz durch und heraus kommt eine langweilige, gestreckte Story, die wohl weder heute noch dahmals wirklich jemanden vom Hocker gehauen hat:
Wir müssen Gedichte und Tanzeinlagen und unnötige Gespräche über uns ergehen lassen, ehe es ein spannungsloses Finale gibt (Happy End ist natürlich Pflicht und das jedem spätetstens 30 Minuten vor Schluss schon klar), der Höhepunkt soll dann der Blick auf die Folterapparaturen sein, die durch ihre Präsenz schon gruseln sollen und der Kampf der beiden Hauptdarsteller, der eher unspektakulär und klischeehaft verläuft.
Glückwunsch an alle die es geschafft haben wachzubleiben; ich empfehle statt dieses absoluten Mülls, mit Karloff das alte, finstere Haus 1932 (übrigends das krasse Gegenteil zu diesem Schund hier: Gruselatmospähre, perfekte Kameraarbeit und durchweg gute Darsteller), das für mich sein bester Film ist. Mit Logosi, wer ihn den braucht, stattdessen White Zombie und als guten Frühfilm für den Filmhistoriker und/oder Gruselfreund: Der Golem wie er in die Welt kam.

Anders als mein "Vorredner" , der erst richtig analysiert und dann diesen Murks mit dem Prädikat charment zu entschuldigen versucht hat, ziehe ich auch die entsprechenden Schlüsse aus diesem unmöglichen und langweiligen Film und bewerte  dementsprechend!
Boris Karloffs Schauspiel ist mir 2 Punkte wert, die voll und ganz ihm gehören; für Plot, Kameraführung und die restlichen Schauspieler gibt es keine Punkte von mir, zu enttäucht bin ich über einen der schlechtesten Filme aus dem Zeitraum der 30er!

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