Ghost Game – Manche Spiele sollten nie gespielt werden. Selten war ein Untertitel so passend wie hier. Aber der Reihe nach.
Vier Jugendliche fahren an irgendeinen See, um am Wochenende Spaß zu haben (ist ja mal ganz was Neues). Zu dem dämlichen Quartett gesellt sich noch ein Typ namens Ted, der darauf besteht, dass ihn alle „Cousin Ted“ nennen (wahnsinnig lustig). In der Hütte angekommen finden sie ein merkwürdiges Gesellschaftsspiel und missachten natürlich die Warnung, dieses ja nicht auszuprobieren. Das lässt drei Hexen auferstehen, die dann natürlich nix besseres zu tun haben, als Jagd auf die mittlerweile sieben (bietet noch mehr Raum für Asi-Sprüche) Herrschaften zu machen. Wie können Sie Ihrem sicheren Tod entgehen?
Wie unschwer zu erahnen, gar nicht. Das ist aber vollkommen in Ordnung, sonst hätte man uns vielleicht in zwei Jahren noch mit einer Fortsetzung dieses Katastrophenprojekts beglückt. Die vollkommen innovationsfreie Story ist ja grundsätzlich schon mies genug, wird aber von den hundsmiserablen „Schauspielern“ noch deutlich getoppt und man realisiert nun plötzlich, wie
sensationell gut die Leistungen eines Dolph Lundgren sind. Die Dialoge bewegen sich zwischen peinlich und vorpubertär, und wenn Begriffe wie „Nutte“, „Titten“ oder „ficken“ Qualitätsmerkmale für einen guten Film sind, dann ist das hier ein Meisterwerk. Anscheinend scheint es in Amerika für Twens grundsätzlich keinen anderen Gesprächstoff zu geben.
Am schlimmsten erwischt es den Zuschauer allerdings bei den Hexen, die nach Lage der Dinge dem männlichen Geschlecht eine gewisse Erotik suggerieren sollen. Also wenn diese Tussen, geschminkt wie Münchner Vorstadtnutten nach einem Platzregen, und attraktiv wie drei zu lang gekochte Suppenhühner, erotisch sein sollen, dann sollte ich mal schnell einen Arzt aufsuchen und mir Viagra verschreiben lassen, denn bei mir tut sich da unten gar nix.
Sage und schreibe elf „executive producer“ hat man für diese Produktion verschlissen, wobei ich mich frage, was für Funktionen die hatten. Der eine hat Kaffee gekauft, der andere gekocht, der dritte serviert und die restlichen getrunken, oder was? Oder alle waren auf der Suche nach potenziellen Geldgebern, dafür braucht man dann allerdings schon 'ne Menge Leute, denn Menschen mit normal funktionierendem Verstand davon zu überzeugen für so einen grottigen Müll ihr schwerverdientes Geld beizusteuern, bedarf schon großer Überredungskunst. Auch an der Story selbst waren gleich drei Herrschaften beteiligt, die haben bei ihren Treffen aber wahrscheinlich mehr gesoffen als geschrieben. Kein Wunder denn dieses Drehbuch ist selbst für einen Legastheniker eine Aufgabe von 45 Minuten.
Joe Knee heißt der Regisseur, der dieses Kunstwerk verbrochen hat. Passt ja, denn dieser Schrott ist wie ein Tritt mit dem Knie in die Magengrube. Erstlingswerk versaut, bitte beim nächsten Mal besser machen. Eine Chance bekommst Du noch Joe, aber da muss schon eine enorme Steigerung kommen.