Es bedarf schon einiger Kunst, einen Film über die Mafia als familientaugliche Komödie zu inszenieren. Genau das ist in "Mickey Blue Eyes", wo der Auktionator Michael (Hugh Grant) über seine Verlobte Gina (Jeanne Tripplehorne) unbewusst in das schmutzige Gangstergeschäft hineingezogen wird, recht ordentlich gelungen.
Wo Hugh Grant draufsteht ist meistens auch Hugh Grant drin, so darf er auch hier den tollpatschigen Frauenliebling spielen. In seine anderen Filme (ausgenommen in "Vier Hochzeiten und ein Todesfall") hab ich ihn dafür gehasst, weil seine gekünstelte Art oft nervt. In "Mickey Blue Eyes" ist das größtenteils nicht anders, trotzdem hat er einige lustige Einlagen, die auch für nichtweibliche Lebewesen das Anschauen lohnenswert machen. Herrlich sein Zusammenspiel mit James Caan als Mafiaoberhaupt Frank Vitale, der sich trotz seines Amtes als überraschend gutmütiger Charakter herausstellt.
Selbstverständlich ist das Ganze für diejenigen, die auch nur ein kleines Fünkchen Ahnung von Filmen haben durchschaubar bis zum Schluss, wo man ein absolut vorhersehbares Happy End serviert bekommt, das recht schmalzig, aber zum Glück nicht so sehr in die Länge gezogen ist. Das Ende spiegelt dann auch die Grundhaltung des Filmes wider. Frisch, unbeschwert und happy ist das alles, obwohl sich der Hauptakteur gleich mehrfach in Lebensgefahr befindet und im Verlauf der Geschichte ein paar Leichen beseitigt werden müssen.
Somit ein total harmloser Spaß, nicht immer spannend und recht vorhersehbar, aber bisweilen ganz amüsant. Selbst Hugh-Grant-Hasser sollten dem Film positive Seiten abgewinnen können, denn aufgrund einiger humorvoller Einlagen kann man über die allzu glatte Story hinwegsehen. Für Gelegenheitsfilmegucker, vor allem weibliche, ein Riesenspaß.