Review

Wehe, wenn sie losgelassen – die miesen B-Science-Fiction-Filme. Zumeist im Nachtprogramm versteckt, wird man ab und zu mal neugierig, wenn ein bekannter Name mitspielt oder die Inhaltsangabe interessant klingt. Im Fall von „Sci-Fighters“ hieß das Objekt der Neugierde Roddy Piper. Der hat immerhin ein paar brauchbare B-Movies auf seinem Konto, zu dem sich dieses Machwerk aber ganz sicher nicht gesellen wird.

Was Regisseur Peter Svatek („Bleeders“) hier zusammen zimmert, soll ein Science-Fiction-Thriller mit reichlich Raubbau sein. Wir befinden uns ein paar Jährchen in der Zukunft, irgendein Trottel hat mit einem Atombombenversuch unser Stratosphäre zugekohlt (so dass ewige Nacht herrscht) und der Abschaum wird inzwischen auf den Mond abgeladen. Wen wundert es noch, dass da ausgerechnet B-Hackfresse Billy Drago, hier Adrian Dunn genannt, sein Unwesen treibt. Als dort ein Mithäftling ihm eine Zigarette klaut, tickt er aus, klopft ihn zu Brei und lässt sich von einem Alien infizieren. Für Tod erklärt, wird er auf die Erde geschafft, um dort weiterzuwandeln.

Ok, ich versuche dem Film mal ein paar gute Seiten abzugewinnen. Also Roddy Piper („Tough and Deadly“, „Jungleground“) ist als großmäuliger, respektloser Cop zwar nicht in Glanzform, kann hier aber wenigstens noch ein paar Akzente setzen und bleibt damit auch der einzige Lichtblick des Films. Obwohl die Locations auf der Erde nicht immer Zukünftiges verbreiten, bietet der Film ein paar nette Shots, die ein bisschen Retro-Sci-Fic-Nostalgie aufkommen lassen, da das Design ein wenig an die Achtziger erinnert.

Das war es dann auch schon. Während Detective Cameron Grayson (Piper) durch die Kulissen poltert (Höhö, ich bin vom Schwarzen Schild...) und mit seinen Ermittlungen kein bisschen zu Rande kommt, wuselt der vor sich hin mutierende und gammelnde Drago als fickriger Psycho-Stalker durch die schummrigen Gassen und befruchtet dabei eine Frau nach der anderen. Die Invasion von Aliens (Ja, ne is’ klar..) will ja vorbereitet sein. Derweil funkt es noch gar feurig zwischen Grayson und der Virenexpertin Serena (Jayne Heitmeyer), weil die ganz zufällig wie seine Dahingesiechte aussieht, was irgendwann auch Drago dämmert. Nun ja, intelligente Verstrickungen wohin man sieht *hüstel*.

Wirklich Sinn macht hier nichts und anstatt auf die spannende Hatz zu setzen, bewirft Svatek uns mit derbst nervigen Szenen des irren Drago. Der schleppt eine Frau nach der anderen ab, labert viel gequirlte Scheiße auf seinem Hotelzimmer und schnuppert gar lustig in der Weltgeschichte herum. Derweil platzen im Labor schon die ersten Mägen, aus denen der extraterrestrische Nachwuchs hüpft – ausgerechnet einem Wissenschaftler in die Fresse, woraus sich dann so etwas wie Dramatik entwickeln soll.

Eigentlich muss man als Genrefan sich diese Zelluloidvergewaltigung mal zu Gemüte führen, um zu sehen, wie scheiße solche Filme sein können. Allein diese brachialen Verhaltensweisen Grayson sind unfreiwillig komisch, aber vielleicht war das ja auch so geplant. So etwas wie Action ist eigentlich nicht vorhanden, auch wenn mal kurz geballert wird. Warum Methan-Molli am Ende nur in Flammen aufgeht und nicht, wie angekündigt, explodiert, versteht auch keiner mehr.

Fazit:
„Sci-Fighters“ ist extrem nerviger Zukunftsscheiß, den man sich nur antun sollte, wenn man auf Megatrash steht. Die hirnlose, mit allen bekannten Elementen zusammengeschusterte, Story wird kaum von Svatek zusammen gehalten. Statt dessen nervt er mit dem herumseiernden Billy Drago, der wohl auch im realen Leben einen Sprung in der Schüssel haben muss. Oder kann der auch etwas anderes spielen? Unlogische Verhaltensweise, miese Effekte, ein größtenteils schwaches Setdesign und der unfähige Svatek geben dem Film dann den Rest. Zwei Gnadenpunkte gibt es für Piper und das gute Make-Up.

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