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Der junge (wie jung eigentlich? Wird im Film nicht einmal erwähnt) Mexikaner Santiago Munez lebt seit seinem 10. Lebensjahr in Los Angeles. Mit kleineren Jobs halten er und seine Familie sich über Wasser. Seine große Liebe gilt allerdings dem Soccer. Jede freie Minute verbringt er auf dem Fußballplatz. Eines Tages wird der ehemalige englische Talentscout Glen Foy zufällig auf ihn aufmerksam und besorgt ihm ein Probetraining bei Newcastle United. Gegen den Willen seines Vaters, der die Träume seines Sohnes Fußballprofi zu werden als unrealistisch abtut, reist er nach England und stellt sich der Herausforderung. Anfangs scheint alles ganz gut zu laufen, doch dann tauchen die ersten Probleme auf, u.a. Neid in der Mannschaft und auch seine Asthmakrankheit versucht er zu verheimlichen. Als er kurz vor dem Rauswurf steht muss er diese eingestehen und bekommt dennoch eine zweite Chance. Kann er diese nutzen?

Na ja das dem wohl so sein wird, ist bei solchen Geschichten ja abzusehen. Danny Cannon der seit 8 Jahren keinen Film mehr gedreht hat (und die Fortsetzung von „I know what you did last summer“…hätte er sich damals auch sparen können) meldet sich mit einem durchaus unterhaltsamen Sportlerdrama wieder zurück. Im letzten Satz ist aber auch das eigentliche Problemwort beinhaltet. „Unterhaltsam“. Sicherlich bekommt Munez (übrigens wirklich großartig gespielt von einem jungen Mann mit dem typisch mexikanischen Namen Kuno Becker) hier und da einige Steine in den Weg gelegt, doch insgesamt geht das doch alles recht einfach und ich denke nicht das man so leicht in die 1. Mannschaft eines Traditions-Vereins wie Newcastle United hineinkommt. Das will ich Cannon aber nicht unbedingt negativ auslegen, denn er hat eben nur 2 Stunden Zeit seine Geschichte zu erzählen, so dass alles etwas gerafft werden muss. Eindeutige Storyschwächen, die man hätte vermeiden können, sind vor allem Santiagos Rückkehr ins Team, die auf einem absolut dämlichen Zufall beruht, dessen Chance etwa bei 1:20000000 Millionen liegt, sowie der vorhersehbare Schluss, der, wenn man sich in Fußball ein wenig auskennt, vollkommen unrealistisch ist. Auch die Läuterung eines Mannschaftskollegen vom Discoboy zum professionellen Fußballer weil er vom jungen Mann aus L.A. bekehrt wurde ist mir deutlich zu weit hergeholt. Das waren leider 3 Eigentore, Mr. Cannon.

Aber wie im Fußball so üblich, kann man einen Rückstand ja durch eigene Treffer wieder kompensieren und das Cannon dennoch einen deutlichen Sieg einfahren kann, liegt vor allem an seinem hervorragenden Schauspielern. Wirklich alle Protagonisten dieses Streifens sind absolut glaubwürdig in ihren Rollen und holen aus dem etwas löchrigen Drehbuch alles heraus. Auch die Fußballszenen bei denen man die beiden Darsteller Becker und Nivola durch Schnitte und Effekte sensationell in reale Spiele von Newcastle integriert hat sind absolut fantastisch. Nebenbei gibt’s noch sehr amüsante Gastauftritte von David Beckham oder Raul.

Um allerdings diverse Anspielungen verstehen zu können, muss man schon im englischen Fußball bewandert sein. Alan Shearer (in einen netten Gag im Fitness-Studio integriert) kennt man sicherlich noch. Aber zum Beispiel bei der Bemerkung von Foy „das größte Talent seit Jermain Defoe“ werden einige passen müssen, allerdings sind das auch nur kurze Einlagen oder Sätze, die dem Fußballliebhaber ein Schmunzeln entlocken, die Handlung des Films aber nicht wesentlich beeinflussen.

Insgesamt gibt’s trotz einiger Schwächen 8 Fußbälle für „Goal“, und ich kann mir nicht vorstellen dass jemand, der grundsätzlich auf Filme wie „Miracle“ oder „Blue Chips“ steht „Goal“ schlecht finden wird. Dafür ist er einfach viel zu professionell und auch kurzweilig in Szene gesetzt. Ein tiefgründiges oder gar realistisches Drama sollte man jedoch nicht erwarten.

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