Man muss sich manchmal schon fragen, wie heiß es bei den Dreharbeiten zu machen Filmen wohl gewesen ist? Warum gewisse Frauen sehr schnell aus der Wäsche hüpfen und warum es Regisseure gibt, die sich über die Budgets ihrer Werke kaum Gedanken gemacht haben?
Jess Franco ist so einer: Kultfilmer und Regie-Legende, wenngleich der Begriff der Qualität stets sehr relativ und doch weitläufig zu verstehen ist. Da gibt es auf der einen Seite "Vampyros Lesbos", "Eugenie de Sade" oder "Greta - Haus ohne Männer" und auf der anderen Seite eben solche Schnellschüsse wie diesen hier. Ein privates Anwesen, ein Hotelzimmer und jede Menge Möchtegern-Schauspieler, die nach dem Motto "Mit irgendwas muss man ja mal anfangen" agieren - und der gute Jesus fing an zu drehen.
Hier geht es in irgendein südamerikanisches Lager, wo man nicht immer nett zu den Frauen ist. Ein fetter Diktator schwingt nicht nur das Zepter, sondern auch die Peitsche. Zwei Prostituierte geraten in den ganzen Trubel rein und müssen so allerhand über sich ergehen lassen...
Es dürfte schon verwunderlich sein, wenn die Drehzeit mehr wie drei Tage betragen hatte..? Dabei ist "Fury in the Tropics" eines von Franco´s so schnell wie schlampig heruntergekurbelten Werken. Der Film ist bisweilen entsetzlich fad, ins Drehbuch wird wohl kein einziger Cent geflossen sein. Lange Zeit passiert überhaupt gar nichts, doch dann kann dieser Holperstreifen zumindest die eine oder andere Punktelandung hinlegen: Eine Lebenszene mit gleich drei Frauen, ein fettleibiger Knastaufseher mit Sonnenbrille und Vollbart, ein Catfight im Hotelzimmer und irgendwie jede Menge schönes Franco-Schmuddelflair.
Das ergibt als Gesamtsumme addiert garantiert keine Filmkunst und genau genommen nicht mal unterhaltsame 70 Minuten. Die meiste Kohle wird vermutlich beim Graphiker gelandet sein, denn das Cover verspricht fälschlicherweise einen kernigen Dschungelactioner mit großen Knarren und dicken Titten.
Dabei herausgekommen ist leider nur das hier: Billigschrott, aber zumindest in gewissen Ansätzen mit Kult-Appeal. Allenfalls eingefleischten Franco-Komplettisten und selbst denen nur bedingt empfehlenswert.