Brandkatastrophen in europäischen Autobahn-Tunneln gehörten in den letzten Jahren fast schon zum traurigen Alltag. Kein Wunder also, daß irgendwann eine fimische Verwurstung des Szenarios (an einem fiktiven Beispiel) folgen würde. Klarer Fall für RTL, mag man da erstmal denken. Aber weit gefehlt, die Konkurrenz aus der Pro7-Gruppe, namentlich Sat1, nahm sich der Sache an – bringt aber unterm Strich auch nichts Nennenswertes zu Stande. „Todestunnel“ verspricht mit reisserischem Titel Spannung und Action pur, bietet aber schliesslich nur eine dicke Portion Gefühlskitsch, mäßige Darsteller und schwache Effekte. Die Katastrophe selbst wird einzig in Rückblenden ausschnittsweise gezeigt, der eigentliche Film konzentriert sich auf die Ursachenforschung bzw. Beweisführung zum Zwecke eines Prozesses. Da darf dann brav eine ehrgeizige Anwältin ihren strahlenden Gerechtigkeitssinn voll ausleben, im Namen der Opfer gar den Job verlieren und letztlich die wahren Schuldigen präsentieren. Dank Zeugenaussagen bekommen wir selbstverständlich auch die kleinen tragischen Helden der Katastrophe zu sehen – darf ja nicht fehlen um 20.15 Uhr!
Im Prinzip ist das Ganze ja dann auch netter TV-Stoff, nur vom Hocker reissen tuts schlicht niemanden. Dazu hätte es mehr Klasse, Spannung und neutralerer Herangehensweise bedurft, wie man es wahrscheinlich bei einer Produktion der öffentlich-rechtlichen Sender vorgesetzt bekommen hätte.
Fazit: Wer auf Klischees, eine flache Geschichtte auf Bildzeitungsniveau und billige CGI-Effekte zur besten Sendezeit steht, der darf hier gerne mal reinschalten. Wer Klasse sucht, ist definitiv falsch...