Eddie und Maureen sind ein Paar, wenn auch ein seltsames, aber trotzdem glücklich. Während Maureen schwanger ist, aber gerne mal einen über den Durst trinkt und raucht wie ein Schlot, treibt sich Eddie tagelang irgendwo herum. Diese eigentlich kaputte Welt wird von der großen Liebe beider zueinander zusammengehalten. Als Eddie mal wieder verschwindet, feiert Maureen mit ihrem Nachbarn und schlägt dabei alkoholtechnisch etwas sehr über die Strenge. Ihr Nachbar nutzt die Situation und vergewaltigt sie. Als Eddie davon erfährt tickt er völlig aus. Erst hier erfahren wir von seiner Schizophrenie, als von im Verfolgungswahn erst von Infrarotblicken spricht und schließlich einen Krankenpfleger erschießt. Die nächsten zehn Jahre verbringt Eddie in der Psychatrie, während Maureen sich von ihm scheiden lässt und eine eigene Familie mit einem wohlhabenden Mann (John Travolta) gründet. Dass es zu einem gewaltigen Konflikt kommt, als Eddie entlassen wird und seine Frau wieder mitnehmen möchte, die sich allerdings all die Jahre nie gemeldet hat, ist vorprogrammiert. Wobei der Zuschauer hier bestimmt andere Reaktionen erwarten würde…
„Alles aus Liebe“ lebt natürlich in erster Linie von seinen erstklassigen Schauspielern, allen voran Sean Penn, der hierfür nicht zu Unrecht mit dem Darstellerpreis in Cannes ausgezeichnet wurde. Aber auch die anderen Akteure liefern alle eine erstklassige Leistung. Allein das ist schon unterhaltend genug. Und hier liegt in meinen Augen das Problem des Films: er unterhält durchweg. Das mag nun seltsam klingen, aber der Film scheint hier einfach unentschlossen. Handelt es sich vordergründig um ein Drama, wird der Film zunehmend geradezu aberwitzig, als Eddie die Psychiatrie verlässt, und lässt beinahe komödiantisch-groteske Elemente zum Vorschein kommen. Man könnte fast meinen, Regisseur Nick Cassavetes hätte die schizophrenen Schübe unseres Protagonisten direkt auf den Film übertragen. Das ist ja an sich nicht schlecht, lässt aber gegen Ende des Films den Spannungsbogen absinken, was wiederum fast schon enttäuschend ist, bleibt der Zuschauer doch erstaunt und mit offenen Fragen zurück. Trotzdem: ein schöner Film, mit vor allem erstklassigen Darstellern. 8/10 Punkten.