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Es ist wahrlich eine Schande, was man aus John Carpenters atmosphärischem Gruselklassiker gemacht hat. Ein weiterer PG-13 Kandidat, welcher sich zu ebenfalls grauenvollen Werken wie "Tödlicher Anruf" oder "Boogeyman" gesellen darf. Auf die Qualität kommt es ja in keinster Weise an, sondern auf die Einspielergebnisse, für welche besonders das jüngere Publikum sorgt. Wirklich traurig, dass Debra Hill hier auch noch als Produzentin fungierte. Zusammen mit Carpenter schrieb sie das Screenplay zum Original, verwurstet für das Remake wurde es von Cooper Layne (The Core - Der Innere Kern). Auch Rupert Wainwright (Stigmata, Wolf Lake) entpuppt sich als totale Niete. Für das schrottige Skript kann er nichts, doch es gelingt ihm in keinster Weise für Atmosphäre und Spannung zu sorgen. Dieses Martyrium hat "The Fog - Nebel des Grauens" nicht verdient.

Das Küstenstädtchen Antonio Bay richtet ein Fest für seine vier Gründerväter aus, doch niemand ahnt welche tragische Geschichte sich hier abgespielt hat. Denn errichtet wurde diese Stadt mit Geld von Captain William Blake (Rade Serbedzija) und seiner leprakranken Crew. Er schloss einen Vertrag mit den Gründern dieser Stadt, doch die waren nur auf das Geld aus und verbrannten Blakes Segelschiff mit Mann und Maus. Dies ist jetzt hundert Jahre her, nun kehrt Blake mit seiner Crew zurück in einem dichten Nebel, der ganz Antonio Bay einhüllt. Während Radiomoderatorin Stevie Wayne (Selma Blair) ihren Sohn Andy (Cole Heppell) retten will, versuchen sich Nick Castle (Tom Welling) und seine Freundin Elizabeth Williams (Maggie Grace) im Rathaus zu verschanzen.

Das Remake spricht ein deutlich jüngeres Publikum an, so wurden die Charaktere durch gesichtsloses Junggemüse ersetzt. Einige Dinge hat man freundlicherweise gelassen, zum Beispiel spielt sich das Geschehen wieder am selben Ort ab, die meisten Namen werden auch beibehalten, jedoch hat man selbst an der eigentlichen Story Änderungen vorgenommen. So wird Blake und seine Crew nicht wie im Original mit dem Schiff auf ein Riff gelockt, sondern die Bude wird komplett abgefackelt. Dies gibt es später in Rückblenden zu sehen. Ein weiterer Unterschied betrifft die Radiomoderatorin Stevie Wayne, unglaublich mies verkörpert von Selma Blair (Browns Requiem, WAZ - Welche Qualen erträgst du?). Sie hat hier auch ihren Radiosender im Leuchtturm, muss aber dort nicht um ihr Leben kämpfen. Sie verlässt ihn, um ihren Sohn Andy zu retten und hat dabei noch eine Begegnung mit einem Unterwassergeist. Genau, richtig gehört, wir haben es hier ja mit Geistern zu, ein guter Grund nicht nur den Nebel komplett am Computer zu animieren. Blake und seine Crew huschen als lächerliche Geisterfratzen durch die Suppe, das kann man nicht ernst nehmen. Und sie klopfen hier nicht nur an der Türe und warten bis das Opfer aufmacht, sondern die neue Generation von Geistern kommt auch durch den Abfluss eines Waschbeckens und verwandelt Andys Aufpasserin in ein vertrocknetes Skelett. Wenn das nicht gruselig ist, weiß ich auch nicht. Jedenfalls wurde hier wirklich alles animiert und bleibt somit einfach nur seelenlos.

Aufgrund der niedrigen Freigabe muss Wainwright um jede Brutalität herumfilmen, es ist nicht ein Tropfen Blut vorhanden. Hier stehen Blake und seine Crew auch nicht mit diversen Mordinstrumenten vor der Türe, sondern sie verfügen über telekinetische Fähigkeiten und lassen beispielsweise ein Messer in den Kopf eines Opfers sausen, oder zünden es an. Doch sobald es zur Sache geht begibt sich die Kamera in weite Ferne. Eine recht passable Idee ist der Mord an Pater Melone (Adrian Hough) mit den Glasscherben. Doch insgesamt bleibt diese Hetzjagd nur unspannend und langweilig, man muss sich unglaublich lange gedulden bis das Remake in Fahrt kommt. Grausig verhunzt hat man dabei den Mehrfachmord auf der "Seagrass". Und Elizabeths Bemühungen hinter das geheimnis von Antonio Bay zu kommen machen die Chose noch ermüdender. So kann man immerhin Graeme Revell einen ordentlichen Job nachsagen, dessen dröhnende Sounds ganz gut untermalen. Doch richtig peinlich wird es bei den Darstellern, Tom Welling (Im Dutzend billiger, Smallville) ist dabei einfach nur blass, selbst Maggie Grace (96 Hours, Das Experiment) enttäuscht auf ganzer Linie. Da alle Charaktere hier zu Abziehbildern degradiert wurden, ist ein Mitfiebern unmöglich.

Ich habe hier nicht mal ein gutes Remake erwartet, doch auf solch ein Häufchen Elend war ich nicht vorbereitet. Grausige Darsteller treten gegen lächerliche Animationen an. Dies geschieht ohne jegliche Spannung, ohne auch nur eine blutige Einstellung, nur CGI ist hier in Massen vorhanden. Ich weiss nicht ob es im Verhältnis steht irgendwelche Genreklassiker so grausam hinzurichten, nur um passable Einnahmen zu sichern.

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