Review

Ich bin zugegeben nicht der Meinung, dass das Original von "The Fog" aus dem Jahr 1979 ein herausragender Horrorfilm - für viele ein Meisterwerk gar - darstellt. Insofern fällt es mir auch recht wenig schwer, die Neuverfilmung unvoreingenommen zu beurteilen und eben nicht als Remake eines sakrosankten Klassikers. Vergleiche zum Original sind dennoch zulässig, so wie der Streifen sich auch mit jedem anderen Streifen aus dem Horrorgenre vergleichen lassen muss.

Eines hat das Remake dem Vorgänger jedenfalls voraus: Der Zuschauer wird nicht von Anfang an mit dem Hintergrund des maritimen Fluchs konfrontiert, sondern die Protagonisten dürfen erst im Verlauf der Handlung das schreckliche Verbrechen der Vergangenheit allmählich aufdecken. Das ist natürlich reichlich unspannend für jeden Zuschauer, der bereits das Original kennt und auch die Tatsache, dass man die Hintergrundgeschichte leicht abgeändert hat, ist daher nur ein schwacher Trost. Dramaturgisch ist diese Variante jedoch wesentlich sinnvoller, auch wenn der Film spannungstechnisch nur wenig Kapital aus dieser eigentlich positiven Voraussetzung schlagen kann.

Der Grund hierfür ist wiederum die streckenweise ziemlich behäbige Inszenierung und eine Mittelmäßigkeit, durch die sich m.E. auch das Original schon auszeichnete. Zwar ist der Nebel quantitativ mehr geworden, qualitativ jedoch kaum besser als in der ursprünglichen Fassung. Zu künstlich wirkt die Suppe, als dass eine überzeugende Atmosphäre aufkommen könnte. Auch das Ensemble läßt einem ziemlich kalt. Anteilnahme am Schicksal der Figuren ist somit ausgeschlossen und schon wenige Tage nach dem Ansehen legt sich ein barmherziger Nebel des Vergessens über die Mittelmäßigkeit des Dargebotenen.

Das ist dann auch schon das bedeutsamste Indiz für die Beliebigkeit und Belanglosigkeit des Films: Erinnerungswürdig ist hier quasi nichts und somit muss "The Fog" sich auch mit einem der hinteren Plätze bei der Durchschnittsware des Genres begnügen. Immerhin fällt das Anschauen halbwegs kurzweilig aus und der Streifen ist somit als triviale Unterhaltung für zwischendurch durchaus geeignet. (4,5 / 10 Punkten).

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