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Als ihrer Mutter von einer geisterhaften Erscheinung die Kehle aufgeschlitzt wird, macht sich die amerikanische Schülerin Eva nach Europa auf, um das Geheimnis des mysteriösen Todesfalls zu ergründen. Wie sich herausstellt sind ehemalige Klassenkameradinnen der Verstorbenen, die allesamt eine spanische Klosterschule besuchten, auf ähnlich rätselhafte Weise ums Leben gekommen. Mit Freunden macht sich Eva daran, die verlassene katholische Lehranstalt aufzusuchen. Dort scheint sie der ruhelose Geist einer fanatischen Nonne zu erwarten, die ihre Mutter nebst Leidensgenossinnen in der Vergangenheit ertränkten.

Auch wenn Brian Yuzna hier nur als Produzent tätig war, weiß man eigentlich immer was man an ihm hat, er ist einer der wenigen Filmemacher von denen ich noch keinen echten Totalausfall in seiner Karriere ausfindig gemacht habe. Frei nach dem Motto "Nuns fave more fun" wurde hier ein Mysteryhorrorfilmchen mit christlichen Motiven kreiert, bei der eine Nonne die ehemaligen Schüler ihres Internat, nach den Todesarten ehemaliger Heiliger, wieder zu ihren Schöpfer zurückschickt, da diese sie vor 18 Jahren gemeinerweise umgebracht und in heiligem Wasser versnkt haben.
Die Story das ein Geist zurückkehrt um sich an dem an ihm vergangen Verbrechen zu rächen ist nun wirklich nicht gerade etwas, was man noch nie gesehen hätte. Das Script versucht zwar einen kleinen überraschenden Twist, dennoch hat der Zuschauer die meiste Zeit über immer das Gefühl, das alles schon mal gesehen zu haben.
Was The Nun dafür wieder auf der Habenseite verbuchen kann sind seine erstklassigen Effekte. Die Geisternonne sieht wirklich bedrohlich aus und was hier mit dem eigentlichen Hauptdarsteller des Films, nämlich schlichtes Wasser, gemacht wird könnte in Big Budget Major Poduktionen auch nicht besser aussehen. Lob auch an den DOP der prima düstere Bilder abliefert und so ein großes Stück zur dunklen Gesamtatmosphäre beiträgt. Wenn ich mich recht erinnere gab es nur eine einzige Szene die sich bei Sonnenschein abspielt und zwar der Anflug auf Barcelona (wird wohl der katalonische Tourismusverband seine Finger im Spiel gehabt haben). So entsteht eine permanente zwar ruhige, aber stets mysteriös unheimlich Stimmung, die auch konsequent aufrecht erhalten wird. Da paßt es eigentlich auch ganz gut das man auf großflächige Blutfontänen verzichtet hat und das ganze auf FSK 16 Niveau gehalten hat.
Die Laufzeit von ca. 100 Minuten hätte man aber allerdings auch durchaus gerne etwas abkürzen können, denn hin und wieder plätschert alles ein wenig belanglos vor sich hin wie ein alter Dorfbach. Da kommt man während der Dialogpassagen schon mal ins grübeln ob Regisseur de la Madrid (irgenwie lustig der Name) nicht doch lieber den einen oder anderen Schreckmoment mit eingebaut hätte. Das er das kann zeigt er in der einen oder anderen Szene, die einem wirklich auf dem Sofa zusammenzucken läßt.
Von der Darstellern gibt es eigentlich nicht viel zu bemängeln, große Namen sind zwar nicht dabei, aber die Jungs und Mädels machen einen ordentlichen Job.
Mit ein wenig Drehbuchüberarbeitung hätte aus the Nun eigentlich ein richtig fieses Ding werden können. So bleibt zwar ein recht guter Eindruck, aber ein Film der nur unwesentlich über average liegt, aber verschwendete Lebenszeit sieht anders aus.
6/10

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