James Woods in einer Paraderolle als einsamer Polizist
Noch lange vor den mittlerweile weithin bekannten Filmen über Serienmörder wie „Schweigen der Lämmer“ oder „Sieben“ hat sich Hollywood schon an diesem Thema versucht. Basierend auf dem Roman „Blut auf dem Mond“ von James Ellroy sehen wir James Woods als Polizist mit einer einsamen Mission. Wer hat da wohl von wem gestohlen...denn auch hier sieht man keine Bluttaten, sondern stets nur die – natürlich – weiblichen Opfer des Bösewichts, der in seinem verdrehten Denken Rache nimmt für die Demütigung einer ehemaligen Klassenkameradin seiner High School. Anders aber als in vorgenannten Filmen bekommt man keinen Einblick in die Psyche des Killers, sondern folgt allein den Ermittlungen des immer verzweifelter werdenden Polizisten.
Dieser, Lloyd Hopkins, hat es nicht leicht. Verlassen von seiner Frau und getrieben von seiner Arbeit schafft er es, auch seinen Vorgesetzten gegen sich aufzubringen, und wäre da nicht sein väterlicher Polizeifreund Dutch, sähe es übel aus für Hopkins, der als einziger hinter einem Frauenmord eine Serie von Bluttaten wittert. Seine Ermittlungen führen in zusammen mit einer Autorin feministischer Prosa, in deren Vergewaltigung das Motiv des Unholds zu finden ist. Doch es dauert sehr lange, bis Hopkins die Zusammenhänge klar werden, zumal auch noch ein bestechlicher Cop in die Sache verwickelt ist. Schließlich aber, nachdem der Mörder auch noch Hopkins` Freundin getötet hat und der Cop suspendiert wurde, kommt es zum Zusammentreffen der Kontrahenten – und da Hopkins nicht mehr im aktiven Dienst ist, darf er Selbstjustiz üben, so wie das in den Achtzigern gern gesehen wurde.
Der Film steht und fällt mit dem Spiel von James Woods, denn die Story zieht sich doch ein Weilchen – und auch in die Länge. Das ist schade, schon allein wegen des großartigen Vorspanns. Da hören wir nur ein Telefonat zwischen einem Einbrecher und der Polizei, wo dieser vergebens versucht, einen Mord zu melden und immer wieder in Warteschleifen gelegt wird. Das kennt man doch aus dem einen oder anderen Amt, nicht wahr? Dann aber, nach diesem gelungenen Einstieg, verflacht der Film zusehends, zumal er sich nur an den Hauptszenarien des Buchs entlanghangelt. Aber Woods reißt viel heraus, der Mann hat ein grandioses Mienenspiel, kann die innere Zerrissenheit und das Getriebensein perfekt auf die Leinwand bringen. Und auch der furiose Schluß, der den Film wahrlich abrupt enden läßt, ist so seitdem nicht mehr gesehen worden. Ein guter Polizeifilm, fürwahr, aber nur wegen Woods. Wer diesen Schauspieler nicht mag, sollte den Film meiden – alle anderen sehen einen weitgehend unterschätzten und zumeist spannenden Polizeifilm. 7/10.