Review
von Leimbacher-Mario
Hot Wheels
„Satans Sadists“ ist ein perfider, perverser und wunderschön billiger, tabuloser Bikerfilm, der im gleichen Jahr wie „Easy Rider“ auf die Hinterhofkinos losgelassen wurde, sich jedoch eher nach „The Last House On The Left“ anfühlt als an die dagegen doch recht gemütliche Kifferrunde um Fonda und Co. zu erinnern. Sicher kennt und mag auch Tarantino den besonders, man muss sich nur mal die vielen Bezüge und Verweise in „Death Proof“ auf diese Schmuddelperle vorhalten. Es geht um eine abgefuckte Motorradgang, die sich im trocken Wüstenhinterland der USA einen Spaß daraus machen, ein paar „anständigen“ Bürgern und Amerikanern den Tag und das Leben zu versauen. Da eskalieren Obszönitäten und Respektlosigkeit schnell zu Gewalt, Missbrauch und Totschlag, was einen Ex-Militär/Anhalter und eine Kellnerin auf die Flucht durch die Pampas schickt, auf direktem Weg Richtung Gegenangriff und Rache...
Es fließen gar nicht mal Unmengen von Blut und außer ein paar Brüsten gibt es auch in der Kategorie „nackte Haut“ keinen allzu großen Blumentopf zu gewinnen. Und dennoch fühlt sich Al Adamsons B(iker)-Movie sehr fies und böse an. Keine Sorge, er macht noch Spaß und hat definitiv seine trashig-bekloppten Momente und Überzeichnungen, aber der Grundton geht absolut Richtung nihilistisch. Als ob man die Satansweiber von Tittfield mit Wes Cravens Wüstenmutanten kreuzt. Dazu gibt es einen verirrten „Westside Story“-Veteranen (!), einen schmissigen Country-Soundtrack (!!) und ein von vorne geworfenes Messer in die Seite des Halses vom Bösewicht. Muss man erstmal schaffen. Also alles da was man braucht und noch ein wenig mehr. Schockt und rockt. Echte Sympathieträger fehlen zwar und außer der „Jagd“ und den Abscheulichkeiten der Gang gibt es leider keine echte Handlung, aber für einen rohen Autokino-Fiesling reicht es locker. Ungefiltert und direkt. Seiner Zeit deutlich voraus.
Fazit: einer der garstigsten Bikerfilme, den das Bahnhofskino je gebar. Und einer von Al Adamsons besten. Was natürlich nicht viel heißt. Dennoch: diese satanistischen Sadisten (?!) in der glühend-heißen Wüste sind eine Nummer für sich! Dilettantisch und brutal.