Der Darkman geht in die dritte und bisher letzte Runde
Dr. Peyton Westlake alias Darkman (Arnold Vosloo) stiehlt dem Drogenhändler Peter Rooker (Jeff Fahey) bei einer Übergabe einen Haufen Geld, welches Westlake für seine Forschung braucht. Noch immer bleibt seine Haut für nur 99 Minuten stabil. Rooker will nun hinter das Geheimnis des Darkmans kommen und seine Forschungen zur Herstellung einer Droge missbrauchen. Mit einer List fängt er den Darkman und unterzieht ihm einer Operation. Der aufwachende Westlake ist davon nicht sehr begeistert...
Auf Videoproduktionsniveau startet Westlake in sein drittes Abenteuer, um endlich wieder normal leben zu können. Der Charakter wird nicht nur angerissen und mit ein paar Rückblicken über den damaligen Unfall informiert. So ist der dritte Teil ein Katz und Maus Spiel zwischen Rooker und Westlake, dass auch seine romantischen Elemente mit sich bringt.
Eigentlich hätte man mit diesem Teil die Trilogie mit einem Happy End enden lassen können. Leider verzichtete man darauf.
Musikalisch bewegt sich der Film auf recht solidem Niveau, ohne glänzen zu können. Die teilweise temporeiche Musik wird mystisch angehaucht. Auch in den romantischen Szenen zwischen Westlake und Angela überzeugt sie. Richtig knallig und atmosphärisch ist sie dennoch nicht. Solide Arbeit ohne Glanzpunkte.
Einmal mehr bekämpft der Darkman bei der Suche nach der richtigen Formel das Böse. Diesmal muss ein Drogenhändler dran glauben. Solche Typen sind inzwischen zu Standardgegner für Superhelden geworden. Sonderlich viel man hat sich bei der Figur nicht ausgedacht.
Der Film beginnt mit einer Geld/Drogen Übergabe, bei der Westlake auch gleich in die vollen geht und das Geld stiehlt. Man verfolgt ihn zwar, aber er kann mit seiner Unterweltlok fliehen. Als die Gangster aus den Gullis klettern, wird erst mal ein Kopf rollen gelassen. Wie schon in den Vorgängern spürbar geht der comichafte Stil des Films nicht völlig verloren. Der lachende Darkman auf seiner Lok oder der rollende Kopf werden eindeutig sehr übertrieben dargestellt, ohne dabei wirklich böse zu wirken. Seltsame Mischung, die aber funktioniert.
Ab und an werden aber immer wieder große Löcher in der Story aufgedeckt. So ist es schleierhaft wie Rooker an den Westlakes Lieferanten kommt und warum der sonst so misstrauische Westlake Dr. Thorne darauf folgt und sich so einfach in das seltsame Labor schleppen lässt.
Die List überrascht Zuschauer wie Darkman, der darauf erst mal eingesperrt wird. Doch lange ist er nicht aufzuhalten, denn mit einer simplen Zange entfernt er sich selber ein Kontrollgerät im Nacken. Großes Lob an dieser Stelle für die Maskendesigner. Die Szene sieht zu gleich trashig und meisterlich aus. Passend zum Film halt. So macht Darkman kurzen Prozess mit den Bösewichten und flieht.
Von nun an entfaltet sich eine Romanze, denn Westlake ist sehr von Rookers Frau angetan. Schließlich schlüpft er sogar ins Rookers Rolle, ist aber im Gegensatz zum fiesen Rooker ein liebenswerter Mensch. Immer wieder nähert er sich der Frau, kann sie aber nicht für sich gewinnen. Hier kommt der arme, traurige Wissenschaftler zum Vorschein, der sich nicht mehr an andere Menschen wenden kann. Eine Art „Die Schöne und das Biest“ Romanze wird behutsam aufgebaut aber nicht zu Ende geführt.
Statt dessen gibt man sich dem actionreichen Finale hin. Rooker hat ein paar seiner Jungs mit dem aus Darkman extrahierten Serum vollgestopft, so dass er in einer Industriefabrik zum finalen Showdown kommen kann. Darkman erledigt seine Sache gewohnt bravourös, doch trotzdem bekommt er die gestohlenen Unterlagen nicht zurück. Dafür rettet er aber die Tochter Rookers. Dieses Ende wäre nun prädestiniert für einen Abschluß der Darkman-Reihe gewesen. Im Schlusskampf (übrigens toll geschnitten) kämpft er kurz gegen die 4 vollgepumpten Hirnis und macht auch Rooker den Gar aus, um sich später kurz Angela zu unterhalten. Hoffentlich wird in absehbarer Zukunft keine Fortsetzung gedreht. Denn schon dieser dritte Teil ist kein Meisterwerk, sondern eher eine Direct to Video Produktion. Trotzdem geht die Atmosphäre des Films nicht völlig flöten. Außerdem wird der comichafte Stil durch das niedrige Budget noch besser in Szene gesetzt.
Die wenigen Kämpfe bleiben indes recht unspektakulär und können dem Film nur streckenweise Tempo geben. Sie mussten halt auch dem niedrigen Budget angepasst werden.
Jeff Fahey spielt den Bösewicht Peter Rooker. Dem gestriegelten Fiesling tropft die Arroganz aus jeder Pore. Ich vermisse aber bei ihm etwas Eigeninitiative. Es mangelt ihm an richtig fiesen Aktionen. So ist der Endkampf gegen Westlake auch viel zu kurz geraten. Den Klischeegegner steuert er aber auf akzeptablen Niveau bei. Fahey ist kein Edelmime, daher kann man mit seiner Leistung zufrieden sein.
Arnold Vosloo kennt man eigentlich nur als „Die Mumie“. Mit Westlake füllt er eine weitere fantastische Figur aus. Da er aber meistens unter einer Maske verborgen ist kann man nicht unbedingt sagen, dass er schlecht oder gut spielt. Doch seine wenigen Szenen mit Gesicht gefielen mir weniger, da er in jeder Situation mit dem selben Gesichtsausdruck rumläuft.
Fazit:
Akzeptabler dritter Teil der Darkman-Trilogie ohne wirkliche Schwächen und Stärken. Für eine Videoproduktion aber beachtlich kurzweilig und unterhaltsam. Reicht zwar nicht an das Original heran, trotzdem zum einmal ansehen geeignet.