---Entwarnung: keine Spoiler weit und breit---
Dieses Werk hat (in Bezug auf seine Akzeptanz seitens der Jackson-Fans) das nicht unbedeutende Problem, zeitlich zwischen dem urigen Erstling "Bad Taste" und dem kultigen Inbegriff des Splatterfilms "Braindead" zu liegen. Somit kann man "Meet the Feebles" (in meiner blühenden Fantasie) zu den "blutigen Drei" des talentierten Regisseurs zählen, was einerseits nicht falsch ist, andererseits eine Tatsache vergisst.
Dieser Film besitzt nämlich etwas in großem Ausmaß, das die beiden anderen Goregranaten nur streifen: satirischen Anspruch. Während dieser bei "Bad Taste" nahezu völlig fehlt (die Fast-Food-Kette ist dort nur ein Aufhänger) und bei "Braindead" eher in einer liebevollen Vereimerung des Horrorgenres besteht (wenn man bei diesem bluttriefenden Monstrum von Film von "Liebe" sprechen kann...), durchzieht die Kritik am glamourösen Showbiz "Meet the Feebles" in voller Länge. Dies soll keineswegs eine Kritik an den beiden anderen Filmen darstellen (obwohl es dort durchaus auch Kritikpunkte gibt); sie gewichten lediglich den Gewaltanteil höher, der somit in beiden Filmen durchaus zum Selbstzweck wird (ich sage absichtlich nicht "verkommt", weil der Film als Kunst primär Schauwert besitzt und erst danach der inhaltliche Anspruch kommt - es ist also von Film zu Film zu entscheiden, inwiefern das Gezeigte für sich selbst genügt).
In "Meet the Feebles" also wird der Bezug der Gewalt vom Selbstzweck (der in seinem Unterhaltungswert durchaus auch hier noch besteht) ausgedehnt auf die Unterstreichung des Inhalts. In äußerst drastischen Bildern wird es also möglich, die häufig unter den Tisch gekehrten negativen Seiten des Showgeschäfts nicht nur hervorzuheben, sondern in einer heillos übertriebenen Parodie die gesamte glanzvolle Welt des Fernsehens umzukehren und gelegentlich auftretende positive Werte (wie etwa die Liebe) nur noch zu einer Randerscheinung eines Molochs aus Intrigen, Gewalt und Perversitäten zu degradieren. Dass diese Übertreibung nicht lächerlich oder aufgesetzt wird, liegt an der Umsetzung: Dadurch, dass Peter Jackson einen Puppenfilm zeigt (der auf einen Streich die Muppets gleich miterledigt), wird von Anfang an deutlich, dass hier mit einer verbitterten Satire nicht zu rechnen ist. Vielmhr erwartet den Zuschauer eine kunterbunte, überdrehte Geschichte, die in ihren gut platzierten Gewalt- und Ekelspitzen immer wieder zeigt, worum es geht. Eines kann dabei nicht vergessen werden: "Meet the Feebles" ist nun mal einfach sehr, sehr unterhaltsam.