Review

Muppet Show mal anders

Story:
Ein kleines Varietétheater hat massive Probleme: Lauter Stars die Unmengen Probleme haben und Proben die meistens schief gehen.. Die Premiere naht, aber alles läuft schief. Der Regisseur ist der Verzweiflung nah, denn seine Schausteller interessiert die Vorstellung wenig. Der Chef wickelt lieber ein Drogengeschäft ab, während der Messerwerfer vor Drogensucht bei der Probe seiner Partnerin umbringt. Bei Sex und Drogen kann sich niemand auf seine Aufgaben konzentrieren, denn im Theater herrscht das totale Chaos. Wie soll man also die Vorstellung für den Abend auf die Beine stellen?
Peter Jackson versucht sich hier in einer „Muppet Show“ artigen Komödie. Einen roten Faden gibt es nicht. Ähnlich wie in „Pulp Fiction“ gibt es zig verschiedene Substorys, die lose miteinander verknüpft sind. Der Zuschauer trifft dabei auf verschiedene Künstler, die deutlich an ähnliche Figuren in der Realität angelehnt sind. Problematisch ist dabei, dass man keinen direkten, offensichtlichen Sinn an dem Film erkennen kann. Worauf wollen die Charaktere eigentlich hinaus, wo ist das Ziel? So entwickelt sich lange Weile, die trotz einiger netter Einfälle nicht versteckt werden kann. Das Ende wird dann zu allem Überfluss mit der Holzhammermethode herbeigeführt. Konnte der Idee auf den ersten Blick nicht viel abgewinnen.

Musik:
Musikalisch lehnt der Film sich häufig an das klassische Theater an. Bühnenauftritte mit entsprechender Zirkusmusik verdeutlichen die Stimmung, obwohl die ganzen Figuren durch tierische Puppen dargestellt werden. Deutliches Merkmal sind die Klaviersolos, die jedem „Braindead“ Kenner bekannt sein dürften. Der kitschig Musikstil passt zu dem extrem (wohl beabsichtigten) überzogenen Stil des Films.

Atmosphäre:
Jaja, Peter Jackson Fanatiker werden mich jetzt steinigen, aber ich kann diesem Werk leider nicht all zu viel abgewinnen. „Meet the feebles“ ist leider nicht viel mehr als eine Aneinanderreihung von geschmacklosen, teils sehr vulgären Witzen. Unterhaltend fand ich das daher nicht unbedingt. Da helfen auch die losen Handlungen nicht viel. Jackson geht mit seinen Figuren alles andere als zimperlich zur Sache. Es gibt pinkelnde Plüschknäule und wild abspritzende Elefanten oder Kühe mit Megaeuter in S/M Klamotten und noch etliche Figuren mehr. Leider fehlt aber eine Figur mit der man sich ansatzweise identifizieren kann, denn auf irgendeine Weise war mir jede Figur unsympathisch. Viel zu erzählen gibt es somit nicht. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, was Jackson mit diesem Film wirklich bezwecken will. „Meet the feebles“ ist nämlich eine interessante Art Kritik am Showbusiness zu üben. Mit seinen Figuren zeigt Jackson geschickt, wie es scheinbar (???) hinter der Glitzerfassade in Hollywood aussieht.
Drogenabhängige Stars (Wynyard) leiden an Depressionen und können kaum noch auftreten (Robert Downey Jr. ???), ein Elefant leidet unter üblen Depressionen und hat die Vaterschaftsklage eines Huhns am Hals (Franz Beckenbauer *gg*). Ein weiterer Darsteller vögelt sich durch die das halbe Theater und erkrankt tödlich (George Clooney in 10 Jahren ;-)). Dazu gibt es dann eine Ehekrisen als Uschi Glas (hach, wie aktuell) und liebeskranke Igel..(fällt mir grad nichts passendes ein). Allein das Auftreten des Pornoproduzenten zeigt, was Jackson von diesem Business hält. Der reiche Boss handelt in des mit Drogen (hoffentlich nimmt ihm das kein Filmproduzent übel).
Irgendwie läuft das aber alles zusammen und man bekommt das Fast Food für das Auge des Publikums zusammen. Trotzdem endet alles im Chaos...
Die Idee Jacksons ist exotisch, aber leider nur mittelmäßig umgesetzt. Dieser Film ist Geschmackssache, denn während andere hier ein Meisterwerk sehen, sehe ich hier nur einen mittelmäßigen, nicht ungeschickten Versuch an der Glamourwelt, zu der Jackson inzwischen ja auch gehört. Frech und mutig, aber keineswegs unterhaltend. Dafür geht Jackson dann doch zu geschmacklos und vulgär zur Sache.


Schauspieler/Tricks:
Wer die „Muppet Show“ kennt, wird sich auch hier wohl fühlen. Die Figuren sind mit viel Liebe zusammengeklebt. Wobei die Pornoratte verblüffend stark an den Rattenaffen in „Braindead“ erinnert. Die Tiere wurden entsprechend ihrer Vorzüge sehr extrem dargestellt. So haben Kühe und Nilpferde zum extrem dicke Busen und Hintern, während bei den Ratten die spitze Nase zur Geltung kommt. Merkmale verdeutlichen damit die Einstellungen der Viecher. Nilpferde werden so zu Sexsymbolen und Wiesel zu miesen Nutten. Während ein mächtiger Seelefant den Laden leitet. Hier wurde sich sichtlich Mühe gegeben, für die Rollen die entsprechenden Tiere zu finden.

Fazit:
Peter Jackson liefert hier eine beißende Kritik zum Showbusiness ab. Die Idee finde ich klasse, nur leider ist die Inszenierung nicht sehr unterhaltsam. Alle möglichen Geschmacklosigkeiten und Tabus in einen Film zu packen und alles zu einem widerlichen Brei umzurühren heißt nicht einen Kultfilm zu machen. Wie man diesen Film unterhaltsam finden kann, kann ich nicht nachvollziehen. Muppet Show für geschmacklose Erwachsene......

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