Mal wieder ein überschätzter Film.
Es ist schon verrückt: Peter Jackson hat vor 15 Jahren Filme wie "Meet the feebles" oder "Dead alive" gedreht. Heute dreht er die teuersten Filme aller Zeiten. (King Kong, Herr der Ringe Trilogie) Dead alive hatte ja noch Kultstatus und war für das Splattergenre sicherlich ein Wegweiser. Ähnlich war es bei "Bad taste", wenn dieser auch zu Unrecht keinen so hohen Status erreicht hat. Doch "Meet the feebles" wies nun wirklich in keiner Form darauf hin, dass dieser Regisseur eines Tages so stinkreich mit Filmemachen werden könnte.
Zur Idee muss ich sagen, dass sie wirklich innovativ ist. Großes Lob an dieser Stelle. Ein Splatterfilm ohne Menschenblut, nur mit Puppen. Doch die Umsetzung, die Umsetzung...da hapert's ein wenig.
Es geht um ein Theater namens "Meet the feebles", das innerlich kein sehr stabiles Gerüst bietet, weil zu viele kaputte Charaktere darin vorkommen. Alles arbeitet auf einen entscheidenden Liveauftritt der Gruppe hin. Doch die Hindernisse sind eminent, vor allem weil der Star der Show, das Nilpferd Heidi, von ihrem Gatten nach Strich und Faden betrogen wird. Das treibt sie in Fressattacken und Depressionen. Der Auftritt ist in großer Gefahr und ein Debakel deutet sich an.
Das Hauptproblem, das ich bei diesem Film ausgemacht habe, ist, dass einfach zu viele Einzelhandlungsstränge den Weg in den Film gefunden haben. Wir haben die Story vom Frosch, der miesen Ratte, dem Nilpferd Heidi, des Igels Robert und des Hasen Harry. Das ist einfach zu viel auf einmal. Dieser Fehler führt wie in zahlreichen anderen Filmen dazu, dass Langeweile auftritt, Spannung kann nicht so recht aufrecht erhalten werden. Dieses Defizit versucht Jackson durch seinen Fäkalienhumor wett zu machen. Doch auch das gelingt nur in Maßen. Manchmal muss man schon laut losprusten, besonders wenn mein Favorit, die absolut hässliche Ratte, auftritt. Meistens jedoch überwiegt der Ekel, und das führt wirklich nicht zu einem Filmgenuss. Ich glaube auch nicht wirklich, dass Peter Jackson mit diesem Film die Leute zum Genießen bringen wollte. Aber teilweise ist die Sache einfach zu vulgär. Und wenn ich das sage, stimmt das, denn ich verfüge selber über einen eher auf niedriger Niveaustufe angesiedelten Humor.
So zieht sich das fast über den ganzen Film hinweg. Erst das Finale ist dann "anders" als der restliche Film und weiß einigermaßen zu gefallen. Denn es ist durchaus belustigend, Schusswunden und Gemetzel unter Puppen zu beobachten. Ansonsten hält sich die Gewalt im Film eigentlich eher in Grenzen.
Auch genervt haben die zu häufigen Tanz- und Singeinlagen, die in einen solchen Film nach meiner Meinung nicht gehören. Wahrscheinlich war das ganz bewusst an die Muppet-Show angelehnt.
Fazit: Eines der ersten Werke des heute erfolgreichsten Regisseurs Peter Jackson. Mich kann der Film nicht überzeugen, weil der Humor nicht gut genug ist und die Gewalt nicht ausreichend. Eine Altersfreigabe ab 18 halte ich für übertrieben. DEN FILM MUSS MAN NUR SEHEN, WENN MAN ALLES VON PETER JACKSON GESEHEN HABEN WILL. Sonst lieber Finger weg, meine lieben Freunde! Euer
Don