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Immer wieder mal erscheinen Filme, die zwar nicht unbedingt den Klassikerstatus erreichten, aber über die Jahre durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangen konnten, auf DVD. So auch dieses Werk aus dem Jahre 1983.

Michael Douglas spielt hier den Richter Steven Hardin, der aufgrund von Gesetzeslücken oder Formfehlern immer wieder offensichtliche Schwerverbrecher für unschuldig befinden muß. Nachdem er beinahe so weit ist seinen Job hinzuwerfen, bekommt er von einem Kollegen und Freund eine Einladung zum „Star Chamber“-Club. Hier finden sich regelmäßig 9 Richter zusammen um nachträglich eine Todesstrafe gegen diejenigen Kriminellen zu verhängen, die sich durch einen dieser Formfehler wieder auf freiem Fuß befinden. Die Exekution übernimmt hierbei eine organisierte „Fremdfirma“. Zuerst ist Hardin dem Club durchaus positiv gestimmt, denn hier bekommen die Schwerverbrecher endlich ihre gerechte Strafe. Doch eines Tages fällen sie ein Todesurteil gegen 2 Unschuldige. Hardin deckt dies zwar rechtzeitig auf, doch wurde oben erwähnte Firma erstmal beauftragt ist eine Stornierung des „Auftrages“ nicht mehr möglich. So versucht Hardin selbst die beiden Unschuldigen vor der Exekution zu bewahren, doch die wollen ihm keinen Glauben schenken. Im Gegenteil.......

Dieser Film schreit eigentlich nach einem Remake. Die Story ist wirklich sehr gut ausgetüftelt und als neutraler Beobachter steht man hier auch durchaus auf der Seite der vermeintlichen Henker, bis eben dieser große Lapsus passiert.

Douglas sieht für seine Rolle zwar einen Tick zu jung aus, spielt aber gewohnt souverän, genau wie Hal Holbrook, den die meisten wohl aus „Die Firma“ oder natürlich als Pater Malone aus Carpenters genialem „The Fog“ kennen. Auch Yaphet Kotto als cooler Bulle weiß durchaus zu gefallen.Und für hoffnungslose Nostalgiker gibt's außerdem ein Wieder sehen mit „Detektive Cagney“ Sharon Gless, deren Abenteuer mit Kollegin Lacey sicher viele Leute meines biblischen Alters in den 80er Jahren Woche für Woche verfolgten.

Allerdings muß man eben schon wie bei so vielen Filmen die 20 Jahre oder älter sind anmerken, das, das Tempo doch eher gering ist. Daran sieht man irgendwo auch die Entwicklung des Kinos, denn gerade Regisseur Hyams glänzte ja vor einigen Jahren mit dem gelungenen Monsterhorror „Das Relikt“ der nun wahrlich nicht mit langen Einstellungen langweilt, sondern sehr rasant geschnitten war. Überhaupt gehört Hyams zu meinen Lieblingsregisseuren, denn er schaffte es immerhin sogar einen der (2) guten Van Damme Filme (Sudden death) zu inszenieren. Und das ist schon eine Leistung.

Wer mit dem eher geringen Tempo kein Problem hat, bekommt einen, auch nach über 20 Jahren spannenden Thriller geboten, der dem Zuschauer gnadenlos die riesengroßen Schlupflöcher in der amerikanischen Gesetzgebung vor Augen führt. Man kann für die amerikanischen Einwohner nur hoffen, das einige dieser Lücken mittlerweile ausgemerzt wurden.


P.S. Gruß An Jörg Schmidt: Jetzt hab ich auch mal ne olle Kamelle von Fox besprochen :o)

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