Nick Cherenko (Dolph Lundgren) ist verbittert, weil seine Frau und sein Sohn von finsteren Gestalten getötet wurden. Er selbst hat zwar recht fix für Vergeltung gesorgt, den Oberbösewicht hat er aber irgendwie am Leben gelassen. Jahre später soll er nun ein entführtes Mädel wiederbeschaffen. Entführer ist zufälligerweise derselbe Knilch, den er einst verschont hatte. Also wird das Mädchen in Russland befreit und sich auf den Weg nach Finnland gemacht. Am Ende kommt es aber natürlich noch mal spannend...
Ein Film von und mit Dolph Lundgren... was sollte man da anderes erwarten als einen beinharten Actionfilm? Doch schon am Anfang wird man von einer erstaunlich kitschigen und klischeehaften Szene überrascht. Damit wäre natürlich der Charakter des Protagonisten gleich erklärt, doch wirklich kreativ ist das nicht. Aber unkreative Filme können manchmal ziemlich gut sein, weswegen ich den Film keinesfalls allein wegen dieser Kritik verurteile.
Die Geschichte geht dann auch ziemlich uninspiriert weiter, ist zu weiten Teilen durchschaubar und vom Stil her nicht ganz stimmig. Es kommt tatsächlich zu deftigen Ballereinlagen, doch später auch zu erstaunlich ruhigen Sequenzen. Diese sind bisweilen etwas tranig geraten, profitieren aber von dem recht interessanten Hauptcharakter, wobei auch dieser Aspekt ziemlich ausgelutscht daherkommt. Auf jeden Fall verliert der Film hier ganz schön an Fahrt und man meint, hier sind die rar gesähten Ideen vollständig abhanden geraten. Die Actionszenen sind dagegen angenehm temporeich, wirken teilweise jedoch arg planlos. Von einem ambitionierten oder eigenständigen Stil fehlt jede Spur. Am schlimmsten finde ich hier sogar die finale Auseinandersetzung, da man den Zwang, jeder Figur eine Handlung zu verpassen, immens spürt. Wie bei der Story fehlt einfach jegliche Kreativität.
Musik und Bild sind gehobener Durschnitt. Kein Vergleich zur Action aus Hong Kong oder den älteren amerikanischen Streifen. Dafür sind aber die Dialoge angenehm spritzig und das Verhalten des Protagonisten fand ich auch unterhaltsam, da sein Hauptargument bei etwaigen Streitereien meistens seine Waffe ist. Aufgefallen sind mir aber auch einige Szenen, die einfach überflüssig sind. Dass der Bösewicht einfach nur stereotyp ist, hätte man auch mit weniger Sequenzen zeigen können. Und was soll dieser Mechanikerscheiß? Der Wagen geht zwei mal kaputt, und Nick weiß, wie man das repariert. Das bringt doch nichts für den Film und vergeudet nur Zeit.
Der Film ist von vorne bis hinten total ausgelutscht und gewinnt dem Genre nichts neues ab. Auch bei den Versuchen, dem Actiongenre zu entweichen, bekleckert Dolph Lundgren sich nicht wirklich mit Ruhm. Sowohl Action als auch der charakterbeschreibende Rest sind nur halbgar umgesetzt. Wer auf solide Action steht, kann aber trotzdem einen Blick riskieren. Als schweigsamer Held macht Lundgren eigentlich eine ganz gute Figur und am Ende gibt es einen echt leckeren Kopfschuss.