Review

Wieder eine gelungene Regiearbeit des schwedischen Hünen Lundgren

Rache. Ein altes, aber immer wieder gern gesehenes Motiv eines Films, leider mittlerweile immer seltener gebraucht und daher herzlich vermißt. Aber es gibt ja noch Hoffnung, denn es gibt Dolph Lundgren. Älter zwar, doch nicht fett geworden wie Seagal oder politisch wie Arnold oder bedeutungslos wie Stallone und van Damme. Wie schon bei seinem Regiedebut setzt Lundgren auch hier wieder auf kompromißlose Action und inszeniert sich selbst, sogar mit eigenem Drehbuch. Man mag da zunächst Zweifel am gelingen dieser Arbeit haben, doch diese Zweifel werden schon während des Auftakts des Films schnell beiseite gewischt, der zügig die Richtung des Films vorgibt – es geht nur geradeaus, ohne lästige Nebenplots.

Lundgren ist Nick Cherenko, ehemaliger Speznaz-Soldat, nun Mechaniker, der bei einer Schießerei zwischen russischer Mafia Frau und Sohn verliert. Schnell wird Rache geübt, doch der Hauptschuldige nur für tot gehalten. Sieben Jahre danach soll Nick, mittlerweile in L.A., einen Auftrag übernehmen und die Tochter einer Russin aus den Fängen der St.Petersburger Mafia befreien. Zunächst will er den Auftrag nicht annehmen, erfährt aber, daß sein alter Feind hinter der Entführung steckt. Auf geht es nach Rußland, und zusammen mit ein paar Söldnern wird die Frau befreit. Doch noch ist die Rache nicht vollendet, gut also, daß der Feind jetzt hinter Nick her ist. Das läßt Raum für eine wirklich furiose Auseinandersetzung im Finale des Films, spielend in einem kleinen russischen Dorf und gedreht im Stil eines Westerns...

Er kann es, der Schwede. Zwar verzichtet auch er nicht auf kleinere stilistische Mätzchen, aber der Rest des Films ist harte, blutige Selbstjustiz, wie man sie so schon lange, viel zu lange, nicht gesehen hat. Da wird blutig gestorben, jede Kugel hinterläßt ein Einschußloch, und nebenbei ist noch Zeit für harte Kämpfe Mann gegen Mann mit Messer oder Faust. Lundgren hat ein Gespür für harte Action, liegt vielleicht an seiner Filmhistorie, denn den Speznaz haben wir ja schon einmal in „Red Scorpion“ im Einsatz gesehen. Darstellerisch ist nichts herausragendes zu vermelden, aber auch keine Chargen, sondern normales Handwerk, wofür angemessen bezahlt wird. Der Film lebt von der Action, und davon bekommt das darbende Publikum bis auf eine längere Reisesequenz im zweiten Drittel des Films wirklich mehr als genug. Bleibt zu hoffen, daß auch die vielleicht folgenden weiteren Schwedenstreiche die doch recht hohe Qualität der Vorgänger erreichen. Das Publikum steht auf und dankt es dem Hünen – 8/10.

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